1955 wurde das Mahnmal “Ewige Flamme” vom Bund der Vertriebenen errichtet.
1995 wurde die Brunnenskulptur “Blauer Obelisk” von der Berliner Künstlerin Hella Santarossa installiert. Der Brunnen ist 15m hoch und besteht aus übereinander gestapelten Kuben aus mundgeblasenem blauem, beschriftetem Antikglas. Das Brunnenwasser wird mit einer Pumpe von oben über die Skulptur geleitet. Wegen der Gefahr einer raschen Verkalkung stand jahrelang nur “stilles” Wasser im Brunnenbecken. 2003 wurde der Brunnen wieder in Betrieb genommen. Der Obelisk, eigentlich ein Herrschaftssymbol, wird durch das transparente Glas, die Beschriftung und das Wasser zum Symbol der Demokratie und spiegelt so die Geschichte dieses Platzes wider.
Heerstr. 2: Richard Strauss
An der Westseite des Platzes, an dem Haus Heerstraße 2, dem heutigen Blockhouse, wurde 1991 eine Berliner Gedenktafel für Richard Strauss enthüllt. In diesen Tagen wird mit vielen Konzerten und Opernaufführungen sein 150. Geburtstag gefeiert. Die Tafel trägt folgenden Text:
“In diesem Haus lebte von 1913 bis 1917
Richard Strauss
11.6.1864 – 8.9.1949
Komponist und Dirigent
Hier entstanden seine Opern
“Die Frau ohne Schatten”
und “Ariadne auf Naxos”“
Strauss war damals schon weltberühmt. Seine 341 Quadratmeter große Wohnung bestand aus 12 Zimmern. 1919 ging als Direktor der Wiener Oper nach Wien und ließ sich dort eine eigene Villa bauen.
Deutschlandhaus und Amerikahaus
Am südlichen Platzrand des damaligen Reichskanzlerplatzes baute Heinrich Staumer 1928-30 das Deutschlandhaus und das Amerikahaus für Hotels, Cafés, Kinos und Läden.
1937 wurde das Deutschlandhaus von der Deutschen Reichspost für Fernsehzwecke ausgebaut und ein Jahr später der im Turm des Amerikahauses installierte Fernsehsender in Betrieb genommen. Am 1. November 1938 war der Beginn des regelmäßigen Studiobetriebs. 1943 wurde der Sender durch alliierte Bomben zerstört, das Gebäude dabei aber nur geringfügig beschädigt. 1954 erwarb der SFB das Deutschlandhaus für seine Fernsehabteilung und sendete 1955 erstmals von hier, bevor er 1970 in das neue Fernsehzentrum umzog. Im Deutschlandhaus befand sich bis zur Wende auch der Sitz der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und der Deutschen Kinemathek, sowie der Deutschen Welle.
Das Amerikahaus wurde nach dem Krieg von den Britischen Streitkräften als Naafi-Club (Navy-Army-Air Force-Institution) genutzt; hier befanden sich Geschäfte, Restaurants und Clubs, sowie das “Globe-Cinema”; heute ist das Haus Domizil des Kabaretts “Die Wühlmäuse”.
Theodor-Heuss-Pl.5: ISB
Am Theodor-Heuss-Platz 5 befindet sich das Internationale Studienzentrum Berlin (ISB). Das ehemalige “Edinburgh House” wurde 1960-62 von Werner Düttmann als Hotel für britische Offiziere erbaut. Darin wurde nach der Verabschiedung der Alliierten auf Anregung von Helmut Kohl und François Mitterand ein Wohnheim und eine Begegnungsstätte für ausländische Austauschstudenten ins Leben gerufen, die durch das Studentenwerk Berlin betrieben wird. Es steht fortgeschrittenen Stipendiatinnen und Stipendiaten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Ländern der vier Alliierten offen.
Fernsehzentrum
Das Fernsehzentrum zwischen Masurenallee und Kaiserdamm wurde von 1965 bis 1970 von Robert Tepez für den damaligen SFB gebaut. Am Theodor-Heuss-Platz befinden sich mehrere flache, vor gelagerte Bauten. Dadurch wird die Ostseite des Platzes offen gehalten. Dahinter erhebt sich das Hochhaus. Der nördliche Flügel für Messtechnik und Synchronstudios ist 7-geschossig, der südliche 13- und 14-geschossig. Auffällig ist der etagenweise Wechsel von brauner und weiß-metallener Aluminium-Verkleidung. Wo die 13- und 14-geschossigen Flügel zusammentreffen, erhebt sich auf dem Dach ein Turm, der wie ein Gelenk der beiden Trakte wirkt. Darauf befinden sich Richtfunkantennen.
Am Standort des heutigen Fernsehzentrums befand sich in den 1920er Jahren ein Wohnhaus mit der Adresse Reichskanzlerplatz 3. Hier lebte die Millionärsgattin Magda Quandt, die sich 1929 von ihrem Mann Günther Quandt scheiden ließ und im Dezember 1931 Joseph Goebbels heiratete, um Hitler nahe zu sein, den sie verehrte. Hitler war hier öfter zu Gast.
Reichsstraße
Die Reichsstraße wurde 1906 zur Erinnerung an die Gründung des Deutschen Kaiserreichs von 1871 benannt. Es ist eine der großen Charlottenburger Geschäftsstraßen, seit Jahren auch bekannt durch das Reichsstraßenfest, das von der IG Reichsstraße veranstaltet wird, einer Interessengemeinschaft der Geschäftsleute an der Straße. Unter anderem im Interesse der Reichsstraße sind wir strikt dagegen, dass das ICC in ein riesiges Einkaufszentrum verwandelt wird.
Wir gehen jetzt in Richtung Reichsstraße, biegen dann rechts in die Lindenallee und gleich wieder rechts in die Hölderlinstraße, wo wir uns vor der Hausnummer 11 wieder treffen.
Lindenallee
Die Straßen in der Kolonie Westend wurden in der Regel nach den Bäumen benannt, die dort angepflanzt wurden. Die Lindenallee wurde 1867 benannt.
Hölderlinstraße
Die Hölderlinstraße wurde 1909 nach dem Dichter Johann Christian Friedrich Hölderlin (1770-1843) benannt.