Ehemaliger Ortsteil Charlottenburgs, nördlich der Spree, gewissermaßen eine Insel, begrenzt im Süden und Westen von der Spree, im Osten vom Charlottenburger Verbindungskanal, im Norden von der Bahntrasse bzw. dem Westhafenkanal. Kalowswerder war zunächst nur durch eine Zugbrücke, die spätere Schlossbrücke mit Charlottenburg verbunden und wurde als eine Art erweiterter Schlossbezirk angesehen. König Friedrich Wilhelm II legte Wert darauf, vom Schloss Charlottenburg her freie Aussicht zu behalten. Deshalb gab es hier zunächst nur Holzlagerstätten und seit der Mitte des 19. Jahrhunderts einige kleine Fabriken wie die Gottschalk’sche Zichorienfabrik und eine Ätherfabrik der Firma Schering. Angestoßen durch die Eröffnung des S-Bahnhofs Jungfernheide
1894 und den Bau des Landgerichts am Tegeler Weg 1901-1906 entstand dann in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg bis 1914 ein neues Stadtviertel rund um den damaligen Gustav-Adolf-Platz (heute Mierendorffplatz). Mit dem Bau des Gaswerks Charlottenburg 1889 (1991 still gelegt) und des Kraftwerks Charlottenburg 1899 wurde Kalowswerder zum Standort für die Energieversorgung Charlottenburgs.
Der Name ist vom Hof Kasow abgeleitet, von dem bereits 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. (1316-1378) mitgeteilt wird, dass er von den Nonnen des Spandauer Klosters bewirtschaftet wurde. 1537 wird ein “Kasischer Werder” erwähnt, 1714 “Kasowscher Werder”, und auf einem Stadtplan von Berlin und Charlottenburg mit nächster Umgebung von 1857 ist das Gebiet als “Kahls-Werder” verzeichnet.