Am 5. September 1992 eröffneten Holger Klotzbach und Lutz Deisinger in einem Spiegelzelt an der Schaperstraße auf dem Parkdeck neben dem Haus der Berliner Festspiele die Bar jeder Vernunft. Sie wurde schnell zu einem der beliebtesten Veranstaltungsorte in Berlin für Varieté, Kabarett, Chansons und vieles mehr. Legendär wurde die Aufführung der Operette “Im weißen Rößl” mit Max Raabe und den Geschwistern Pfister.
Das Original-Jugendstil-Spiegelzelt, von dem weltweit nur noch acht Stück existieren, wurde 1912 als sogenannter “Danse Paleis” von einer holländischen Firma erbaut. Ursprünglich diente es als saisonales Ball- und Tanzzelt in den mondänen Seebädern Flanderns und der Niederlande. 1920 konnte man es sogar auf der Weltausstellung in Antwerpen bewundern.
Durch Zufall entdeckte es der Schweizer Produzent Ueli Hirzl Anfang der 80er Jahre in Holland bei einem Pommes Frites-Fabrikanten, der es als Lagerraum für Kartoffeln nutzte. Ueli Hirzl erwarb es für seine Eigenproduktionen, um es dann 1992 an seinen langjährigen Freund und Bar-jeder-Vernunft-Begründer Holger Klotzbach zuerst zu verpachten, dann zu verkaufen.
Wegen des großen Erfolgs eröffneten die beiden Impressarios zehn Jahre später, am 8. Juni 2002, am ehemaligen Standort des Tempodrom ebenfalls in einem Zelt eine zweite, größere Spielstätte, das Tipi.