Nach dem Tod seiner Frau, mit der Felix Simmenauer 49 Jahre verheiratet war, nahm er Kontakt mit verschiedenen Institutionen im In- und Ausland auf. Er suchte nach einer passenden Einrichtung, der er sein umfangreiches Archiv vermachen könnte. In den 1920er Jahren war Simmenauer ein erfolgreicher Leichtathlet des Sportvereins Bar Kochba und nahm an den Makkabiaden 1928 und 1932 teil. Er interessierte sich generell für die jüdische Sportbewegung. An der im Jahr 1988 veranstalteten Ausstellung „Jüdische Sportler in Berlin 1898 bis 1938“ im Martin-Gropius-Bau nahm er großen Anteil. Unter dem Titel „Die Goldmedaille“ verfasste er seine Autobiografie, deren Schwerpunkt seine sportliche Karriere ist.
Felix Simmenauer entschied sich letztendlich 1990, kurz bevor er im September starb, außer seinem Archiv mit insgesamt ca. 1500 Dokumenten auch sein Vermögen dem Jüdischen Museum Berlin zu vermachen – ein Museum, das damals noch gar nicht bestand, sondern erst 10 Jahre später als selbständige Institution gegründet wurde. In seinem notariellen Testament setzte er das Jüdische Museum als Alleinerbin ein. Ein separat verfasstes Vermächtnis, das dem Testament beigegeben ist, legt Zweck und Verwendung des Vermögens fest.
Es ging Felix Simmenauer darum, das Andenken an seine Eltern zu wahren.
Eine Selma und Heinrich Simmenauer-Stiftung sollte errichtet werden, um biografische Forschungen zu unterstützen, die sich aus der Museumsarbeit ergeben und für die es üblicherweise keinen Etat gibt.
Die (museumsinterne) Stiftung, benannt nach seinen Eltern, hätte eine Säule für die Erinnerungsarbeit des Jüdischen Museums Berlin sein können. Sie wurde nie errichtet.
Außer ihren Namen an der Sponsorenwand in der Eingangshalle des Museums erinnert nichts an sie.
Nach zweijähriger Wartezeit wurden dann am 23. Oktober 2019 mit Unterstützung der 1975 gegründeten Gesellschaft für ein Jüdisches Museum in Berlin e.V. zwei Stolpersteine für Selma Simmenauer und Heinrich Simmenauer verlegt.
Quellen:
Biografische Zusammenstellung von Vera Bendt mit Ergänzungen der Stolpersteininitiative Charlottenburg – Wilmersdorf.