HIER WOHNTE
ELSA ROSENHAIN
JG. 1884
DEPORTIERT 10.8.1942
THERESIENSTADT
1944 AUSCHWITZ
ERMORDET
Elsa Rosenhain wurde am 26. Juni 1884 in Landsberg (Warthe) geboren und lebte in Wilmersdorf, Bruchsaler Straße 12. Sie wohnte seit 1934 im Seitenflügel in der dritten Etage. Ihre Wohnung bestand aus 2 Zimmern, Küche und Diele, für die zuletzt 45 Reichsmark Miete zu entrichten waren.
Über das Leben von Elsa Rosenhain und ihre Familie liegen keine näheren Informationen vor.
Die Akten des Brandenburgischen Landeshauptarchivs enthalten die Vermögensbewertung von Elsa Rosenhain und dokumentieren die fiskalische Ausplünderung. Am 1. Juli 1942 wird die Verfügung der Geheimen Staatspolizei zur Einziehung ihres gesamten Vermögens „zugunsten des Deutschen Reiches“ ausgestellt.
Gemeinsam mit 100 weiteren Opfern wurde Elsa Rosenhain am 10. August 1942 mit dem Alterstransport I/41 nach Theresienstadt deportiert. Der Transportliste nach Theresienstadt ist zu entnehmen, dass Elsa Rosenhain ledig war, ohne Berufsausbildung und als arbeitsfähig galt.
Das Inventar ihrer Wohnung wird im Auftrag des Oberfinanzpräsidenten am 5. September 1942 detailliert aufgelistet und mit 316 Reichsmark bewertet. Am 7. November 1942 wurde die Liste der Möbel und des Hausrats an die Händlerfirma Karl Weise in Steglitz, Hubertusstraße 5, durch die Reichsgeschäftsstelle der Zweckgemeinschaft Gebrauchtwarenhandel, Wirtschaftsgruppe Einzelhandel übermittelt. Der Händler übernahm die Gegenstände mit einem Abzug von 30% für 221,20 Reichsmark, zu zahlen an die Oberfinanzkasse Berlin-Brandenburg.
Am 9. November 1942 ergeht eine Eilmeldung durch die Vermögensverwertungsstelle beim Oberfinanzpräsidenten an den Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt, dass die Wohnung am gleichen Tag geräumt wurde. „Die Meldung erfolgt zum Zwecke der Weitervermietung oder der Aufgabe an das Hauptplanungsamt zur Beschlagnahme“.
Am 23. Oktober 1944 wurde Elsa Rosenhain von Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz Birkenau deportiert, wo sie im Alter von 60 Jahren ermordet wurde.
Recherche und Text: Birgitta Berhorst
Quellen:
Berlin Brandenburgisches Landeshauptarchiv
Deportationslisten
Yad Vashem Opferdatenbank
Gedenkbuch