Diese Stolpersteine wurden am 07.09.2017 auf Wunsch der Familie verlegt. Zahlreiche Mitglieder waren anwesend.
Stolpersteine Mommsenstraße 10
Bild: Familienarchiv
1926 starb Vater Leo Lewisohn. Zwei Jahre später, 1928, zog der Amtsgerichtsrat Arthur Bach (geb. 1875) in die ehemals elterliche Wohnung mit ein, 1930 heirateten Gertrud und Arthur. Trauzeugen waren ein älterer Bruder von Gertrud, Arthur Lewisohn aus Bielefeld und eine jüngere Schwester von Arthur, Lucia Kristeller, geb. Bach. 1934 wurde Arthur von den Nazis als Amtsgerichtsrat auf Grund seiner jüdischen Abstammung gekündigt. Die Kinder Rudolf und Günther, sowie die Schwager Arthur, Max und Benno verließen Berlin zwischen 1933 und 1938 nach Holland-Amsterdam. Einige Monate nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 flüchteten Gertrud und Arthur Bach zu den Söhnen von Gertrud nach Zaandam bei Amsterdam, wo sie zunächst bei Sohn Günther wohnten. Noch vor der Besetzung Hollands durch die Reichswehr im Mai 1940 zog das Paar nach Amsterdam. Am 23. Februar 1943 wurde sie zusammen mit ihrem Ehemann Arthur ins KZ-Sammellager Westerbork überstellt und von dort am 6. Juli 1943 in den üblichen Viehwagen ins Vernichtungslager Sobibor transportiert, wo beide unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurden.
In Westerbork traf sie ihre beiden Söhne Rudolf und Günther, die sich beide in diesem Zeitraum mit ihren jeweiligen Ehefrauen ebenfalls in Westerbork befanden. Rudolf wurde bereits Ende Mai nach Sobibor deportiert, Günther im September nach Auschwitz. So nahm die Mutter in Westerbork für immer Abschied von ihren beiden Söhnen, die sie unter schwierigen Bedingungen als Alleinerzieherin groß gezogen hatte. Ihr erster Ehemann und Vater der beiden Söhne Hermann Heidemann hatte sein Leben im Ersten Weltkrieg als Soldat im Dienste seines deutschen Vaterlandes verloren. Das Vaterland hat es ihm gedankt, indem es seine Kinder und seine Frau ermorden ließ. 12 000 deutsche jüdische Soldaten hatten ihr Leben im Krieg gelassen. Wie hatte Kaiser Wilhelm den Gefallenen und ihren Familien 1915 zugerufen? „Der Dank des Vaterlandes ist Euch gewiss!“
Text: Maya Mosler, geb. Span-Borchert
Adresse
Stolpersteine
Verkehrsanbindungen
-
S-Bahn
-
S Savignyplatz
- S3
- S5
- S7
- S9
-
S Charlottenburg Bhf
- S3
- S45
- S5
- S9
-
S Savignyplatz
-
U-Bahn
-
Bus
-
Mommsenstr.
- 101
-
Berlin, Bleibtreustr.
- 109
- 110
- M19
- M29
- N10
-
Berlin, Schlüterstr.
- M49
- X34
-
Mommsenstr.
-
Regionalbahn
-
S Charlottenburg Bhf
- RE1
- RB23
- RE2
- RE7
- RE6
- RE8
- RB22
- RB20
-
S Charlottenburg Bhf
Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf
Wegen der Wartezeit von 3 bis 4 Jahren können keine neuen Anträge für Stolpersteine angenommen werden. Bereits registrierte Anträge werden bearbeitet.
Because of a waitingtime of 3 to 4 years new requests for Stolpersteine cannot be accepted. Requests already registered will be processed.