Stolpersteine Suarezstraße 64

Hausansicht Suarezstr. 64

Diese Stolpersteine wurden am 7.4.2016 verlegt.

Stolperstein Helene Pollak

HIER WOHNTE
HELENE POLLAK
GEB. ROMANN
JG. 1888
DEPORTIERT 13.1.1942
RIGA
ERMORDET

Stolperstein Dr. Siegfried Pollak

HIER WOHNTE
DR. SIEGFRIED
POLLAK
JG. 1875
DEPORTIERT 13.1.1942
RIGA
ERMORDET

Dr. Siegfried Pollak wurde am 10.Oktober 1875 in Hannover geboren.
Seine Eltern waren Fedor und Therese Pollak.
Er hatte drei Schwestern: Helene Amanda Thein geborene Pollak, die in Halle geboren wurde (später Wien), Gertrud Loewendahl geborene Pollak (später Hollywood) und Marta Frankel (geborene Pollak) (später London, dann New York).

Seine Ehefrau war Helena Pollak geb. Romann, geboren am 10.Dezember 1888. Das Paar hatte einen gemeinsamen Sohn, Franz Pollak, geboren am 4.Oktober 1911.

Dr. Siegfried Pollak, dessen Eltern angesichts der Namensgebung der Kinder möglicherweise zu den liberalen oder säkularen deutschen Juden zählten, war als Geschäftsführer der Firma Emil Romann (Geschäftsbücher und Drucksachen en gros) tätig. Die Firma hatte ihren Sitz in der Neuen Grünstrasse 30 in Berlin Kreuzberg. Emil Romann, sein Schwiegervater, hatte die Firma Romann 1902 gegründet.

Dr. Siegfried Pollak wird in einem Schreiben seiner Schwester Marta Frankel aus New York genauer beschrieben. Er besuchte von 1891 bis 1893 die Realschule in Halle an der Saale und hat daraufhin in Berlin, München und Zürich studiert und sein Studium mit einer Dissertation über den Explosionsmotor beendet. Nach dem Tod seines Schwiegervaters im Jahr 1912 war er alleiniger Geschäftsführer „dieser bedeutenden Bürobücher Vertriebsgesellschaft“. Er hatte beträchtlichen Grundbesitz erworben, so schreibt seine Schwester, er hatte Geld in Wertpapieren angelegt und eine wertvolle Wohnungseinrichtung in seiner 7-Zimmer Wohnung in der Suarezstraße 64, in der er seit 1911 mit seiner Frau gelebt hat.

bq. Die Wohnung war vorzüglich eingerichtet mit den allerbesten Möbeln, echten Teppichen, wertvollen Bildern und allem Zubehör an Porzellan, Glas, Silber usw. Es muß auch viel Schmuck vorhanden gewesen sein.

Seine persönlichen Reserven sollen mehrere 100.000 Reichsmark betragen haben.

Aus einem Schreiben seines Lebensversicherers geht hervor, dass Siegfried Pollak sich im April und August 1939 u.a. zwei Lebensversicherungen im Wert von insgesamt 25.263, 65 RM auszahlen ließ. Damit bereitete er die Ausreise aus Deutschland vor– laut Rudolf Heinze hatte er die notwendigen Einreisepapier in einen Drittstaat bereits erhalten und wartete auf die Erlaubnis zur Ausreise aus Deutschland. Diese hat das Ehepaar nicht mehr bekommen.
Die Firma Romann hat als „Generalvertretung“ die Firma T.T. Heinze (Brieg, Schlesien) wie auch die Firma Louis Leitz (Stuttgart) in Berlin vertreten. Die Alleinvertretung der Firma Leitz wurde kurz nach dem 1. Weltkrieg beendet, die Firma Romann hat fortan die Leitz Produkte zu den gleichen Konditionen wie andere Berliner Großhändler auch bezogen.

Fassen wir diese Informationen zusammen, zeichnet sich für Dr. Siegfried Pollak das Bild eines Geschäftsmannes ab, der die Firma seines Schwiegervaters verantwortungsvoll weiterführte und möglicherweise auch auszubauen verstand. Leider geben die Akten keine Auskunft über seine Frau Helena Pollak geborene Romann.

Das Ehepaar lebte vermutlich recht angenehm und großbürgerlich in der Charlottenburger Suarezstraße. In der Straße lebten viele andere jüdische Familien. Zuletzt gemeldet waren hier 40 Familien bzw. Einzelpersonen. Die Suarezstraße war 1897 nach dem Juristen Carl Gottlieb Suarez benannt worden, seit 1893 hatte sie zunächst den Namen Prinzessinnenweg geführt.

Charlottenburg war um diese Zeit enorm prosperierend, die reichste Stadt Deutschlands – und noch selbstständig. Der Ausbau der Suarezstraße fiel in etwa in diesen Zeitraum – das Neo – Renaissance Eckhaus wurde 1907 erbaut, ebenso die danebenliegende Suarezstraße 2. Auch die Feuerwehr feierte 2007 ihr 100 jähriges Jubiläum – der Kaiserdamm beging es bereits 2006, die U Bahn Station Sophie Charlotte Platz wurde 1908 eröffnet.

Kurzum, die Infrastruktur, die die Familie Pollak in Charlottenburg vorfand, entsprach im Wesentlichen der, die wir auch heute noch vorfinden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es allerdings zusätzlich noch die Straßenbahn, die durch die Suarezstraße fuhr.

In der Suarezstraße, die nicht immer von Antikläden geprägt war, gab es auch jüdische Gewerbebetriebe, zwölf Stück an der Zahl, die in den Bereichen Buchhandel, Elektrobau, Film, Textilien, Handel tätig waren, sowie eine koschere Schlachterei, Max Meyer in der Suarezstraße 26.

Synagogen und Gebetsräume gab es in der Schlüterstraße Ecke Schillerstraße, in der Fasanenstraße, in der Pestalozzistraße, Kantstraße Ecke Leibnizstraße, in der Mommsenstraße und in der Hektorstraße.

Wir dürfen aber annehmen, dass die Familie Pollak nicht nur in jüdischen Kreisen unterwegs war, sondern sich bis 1933 in verschiedenen Kontexten bewegt hat. So, wie wir heute, gingen auch sie vor 100 Jahren mit ihren kleinen Kindern an den Lietzensee, wo sie Boot fahren konnten, oder in den Schlosspark. Möglicherweise begingen sie auch den Sonntag als Ruhetag der Woche – und nicht den Schabbat am Freitag und Samstag – es war sicher nicht so leicht, gerade als Kaufmann, in einem anderen Feiertagsrhythmus zu leben.

Die Einschränkungen, die die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten mit sich brachte, werden für die Pollaks schnell spürbar gewesen sein. Zunächst in den jüdischen Geschäften, dann bei Beamten und Ärzten, in Schulen, Parks, in U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen kurz: zunehmend im gesamten öffentlichen Leben.

Die Olympiade 1936 wird im Leben der Suarezstraße aufgefallen sein – Touristen wie auch Politiker pilgerten zum Olympiastadion, die Kandelaber, die wir noch heute als Straßenlaternen sehen, wurden von Albert Speer gesetzt. Der Kaiserdamm wurde damit zur mit Hakenkreuzflaggen übersäten Pracht- und Aufmarschstraße, durch die auch Benito Mussolini fuhr, als er 1937 Berlin besuchte.

All diese Ereignisse erlebte das Ehepaar Pollak hautnah und quasi von seinem Balkon aus mit.

Im Jahr 1938 wurde die Firma Romann liquidiert und von Walter Borch übernommen.

31 Jahre, von 1911 bis 1942 hatte das Ehepaar Pollak in der Wohnung Suarezstaße 64 gelebt, hier wurden sie am 11.Januar1942 verhaftet und am 13. Januar 1942 mit dem Zug nach Riga gebracht, wo sich ihre Spur verliert.

Die Wohnung wurde sofort und mit dem gesamten Hausrat von einem SS Mann und seiner Familie übernommen.
1945 wurde das Haus in den letzten Kriegstagen von einem auf dem Sophie Charlotte Platz stehenden Panzer zerstört – angeblich nachdem ein Hitlerjunge eine Panzerfaust auf ihn gefeuert hatte. Die Wohnung des Ehepaars Pollak wurde dabei wohl auseinandergerissen, die auf den Platz zeigenden Räume zerstört.

Die Entschädigungsbehörden setzten den Todeszeitpunkt von Siegfried und Helena Pollak auf den 1.Februar 1942 fest – der Sohn des Ehepaars, Dr. Franz Pollak, bestritt dieses frühe Datum – möglicherweise auch deshalb, um eine höhere Entschädigung zu erhalten. Die Klage wurde abgewiesen.
Die kleine Familie Pollak wurde durch den Nationalsozialismus im Kern getroffen. Die Eltern wurden ermordet, der Lebensweg des Sohnes trotz seiner Emigration in so großem Umfang beeinflusst, dass an ein normales erwerbstätiges Familienleben nicht mehr zu denken war.

Franz Pollak, den Sohn von Siegfried und Helene, möchten wir hier noch speziell ehren.

Sein Schicksal ist wie mit einer Nabelschnur mit dem unheilvollen Schicksal seiner Eltern verknüpft.
1911 geboren, gelingt es ihm 1933 Deutschland zu verlassen. Doch das schmerzliche Unglück und die entsetzlichen Ereignisse folgen ihm in die Ferne. Sein in Berlin begonnenes Studium der Medizin bricht er ab und wandert über Frankreich und die Schweiz – wo er sich auch leidenschaftlich verliebt – nach Italien aus. Er wechselt zum Jurastudium und habilitiert an der Universität in Perugia.
Er liebte Musik, spielte Klavier und zog es vor, mit seinem Kopf und Verstand zu arbeiten. Er lernte fünf Sprachen. Er war mit jedem höflich und freundlich; „ein wohlgebildeter und anständiger Mensch, großgezogen von einer guten Familie“, schreibt uns sein Sohn Peter.
1937 werden die Judengesetze in Italien eingeführt und Franz‘ Hoffnung, den Nazis entkommen zu können, wird zerschlagen. 1940 kommt er in das Lager Isola del Gran Sasso.

Mit der Hilfe seines Freundes Edgar Tuteur gelingt ihm die Flucht über Lissabon nach Brasilien. Kaum dort angekommen, verliebt er sich in Manon; und sie bemerkt, dass ihn seine Sorge um die Eltern Tag und Nacht verfolgt. Er verletzt sich bei der Arbeit in der Fabrik und es macht ihm Mühe, sich auf den Alltag zu konzentrieren. Seine Eltern und sein Onkel Walter Loewenthal unterstützen ihn finanziell so gut sie können.
Als ihn 1942 der Rote-Kreuz-Brief von der Deportation seiner Eltern erreicht, zerbricht etwas in ihm. Er zieht sich von allen zurück und fürchtet sich sogar vor seinen allernächsten Freunden. 1943 heiraten er und Manon; 1945 kommt ihr erster Sohn zur Welt. 1946 siedelt die Familie in die USA über und bekommt einen weiteren Sohn.
Von neuem in der Fremde, entwickelt sich Franz’ Leid und Sorge zu einer heftigen Angststörung. Die Gemeinde und der Staat New York helfen der in Not geratenen jungen Familie. Franz verbringt über ein Jahrzehnt in einer Klinik und seine Ehe wird annulliert. Die Entwicklung neuer Medikamente und die Erkenntnis, dass Klinikaufenthalte über lange Zeit eher schädlich sind, trägt zu Franz teilweiser Genesung bei und er nimmt den Kontakt zu seinem Sohn Peter auf.
Am 26. April 1993 stirbt er in New York.
Seine Söhne sind seine Zukunft, sagt er 1964. Er betrachtete seine Kinder als die Erfüllung seines Lebens.
Damit soll er recht behalten: sein Urenkel, sprich Siegfried und Helenes Ur-Urenkel, wächst und gedeiht prächtig.
Wir gedenken hier aller drei Familienmitglieder.

Wir denken aber auch an Herrn Reinhold Woertzel, der die Stolpersteinverlegung für das Ehepaar Pollak mit großem Engagement vorangetrieben und die beiden Steine finanziert hat. Sein Gesundheitszustand erlaubt es ihm nicht mehr, bei dieser Zeremonie dabei zu sein.

Er hat über 60 Jahre lang, bis zum Januar 2016, in einem Teil der Wohnung des Ehepaars Pollak gelebt, die er von seinen Schwiegereltern übernommen hat – und war sich dessen immer bewusst, und froh, zum Ende seiner Suarezstraßenzeit noch ein Zeichen für das Ehepaar Pollak setzen zu können.

Recherche und Text: Anne Brenker

Quellen:
Landeshauptarchiv Potsdam, Akten der „Vermögensverwertungsstelle“
Entschädigungsamt Berlin
Juden in Charlottenburg, S. 404 – 406
Internetrecherche :
http://tth.crh-pp.de/Fn/LoewenthalBrieg.php
https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/freiflaechen/strassen/artikel.175414.php
https://www2.hu-berlin.de/djgb/www/find?fq=Stadtbezirk%3A%22Charlottenburg%22&language=de_DE&q=suarezstra%C3%9Fe&sort=unternehmen&page=2
http://www.tagesspiegel.de/berlin/berlins-juedische-gotteshaeuser-vor-der-pogromnacht-1938-untergang-einer-religioesen-vielfalt/9052966.html
http://s153.photobucket.com/user/miloslavhrabec/media/8%20Bismarckstrasse%2010/10Kopie.jpg.html

Dr. Siegfried Pollak was born October 10th, 1875 in Hannover.

His parents were Fedor and Therese Pollak.

He had three sisters: Helene Amanda, born in Halle, spouse name: Thein. She emigrated to Vienna. Gertrude, spouse name: Loewendahl/Loewenthal. She emigrated to Hollywood. And Marta, spouse name: Fraenkel. She lived in London and New York.

His wife’s maiden name was Helene Romann and she was born December 10th, 1888 in Berlin.

Their son Franz was born October 4th, 1911 in Berlin.
Dr. Siegfried Pollak worked as managing director in his father-in-law’s business: Firma Emil Romann, wholesaler for account books and printed forms. The firm, founded in 1902, was located in Berlin Kreuzberg, Grünstrasse 30.

From 1891-1893 Siegfried Pollak visited secondary school in Halle . He studied in Berlin, Munich and Zurich and wrote a dissertation on the subject of the combustion engine.

In 1912, after his father-in-law’s death, he became director of the renowned firm Emil Romann. He was a successful businessman: he owned property, stocks and bonds and lived in a representative, generously furnished apartment with seven rooms on the Suarezstrasse 64, which he and his wife had rented in 1910. In a letter to the United Restitution Organization, his business associate Rudolph Heinze wrote:

bq. The apartment was exquisitely furnished, there were valuable carpets and paintings as well as porcelain, glass and silver, etc.

According to a letter from the life insurance agency, Siegfried Pollak had terminated his policies and had been paid out a total of 25.263,65 Reichsmark in April, respectively August 1939. He had made preparations for his emigration, Rudolph Heinze remembers in his letter dated June 6th, 1959: The required documents for immigration had been granted, but the couple were still waiting for a permit of emigration from the German authorities. It never arrived.

Emil Romann was Berlin’s general distributor for the firms T. T. Heinze (Brieg/Silesia) and Louis Leitz. (Still today, >Leitz< is a well established company with a dominant market position for office supplies.) After WW I, Leitz suspended the right of sole agency which had been granted to Emil Romann and so he carried on selling their products like any other of the city’s wholesalers.

Summing up all information, we may say that Dr. Siegfried Pollak continued his father-in-law´s firm with great respect and success, possibly even expanding it.

Sadly, the archives do not provide any information on Siegfried’s wife Helene, Emil and Flora Romann’s daughter.

Nonetheless, we might say that the couple had a happy and pleasant lives in the Suarezstrasse in Charlottenburg. In 1893 the street was called „Prinzessinnenweg“ and only after 1897 it was named after the lawyer Carl Gottlieb Suarez.

In those days, Charlottenburg was a very prosperous city: the richest city in Germany. It still held the status of independency and was not yet a part of the city of Berlin. The development of the Suarezstrasse dates back to that time – there is the Neo-Renaissance corner house built in 1907 as well as its neighbouring house, Suarezstrasse 2. The fire department celebrated its 100th anniversary in 2007 – the Kaiserdamm’s anniversary was in 2006 and the underground station Sophie-Charlotte-Platz was opened in 1908.

Many Jewish families lived in the Suarezstrasse; while the Pollak family was living here, there were about 40 Jews according to registration.

Today we know the Suarezstrasse for its antique shops, but in former times it was home to many Jewish businesses and trade firms: twelve altogether. For example, there were bookshops, shops for electrical equipment, clothes, a film business and a kosher butchery, Max Meyer at number 26.

There were synagogues and prayer rooms not very far away from the Suarezstrasse: on the corner of Schlüter- and Schillerstrasse, in the Fasanenstraße, Pestalozzistraße, on the corner of Kant- and Leibnizstraße, in the Mommsenstraße and in the Hektorstraße.

We may assume that, before 1933, the Pollak family was freely moving around their neighbourhood just like we do today: taking walks around the Lietzensee lake where you could even go for a boat ride, or visiting the Schlosspark with its beautiful palace.

After the NSDAP’s takeover the Pollak family soon must have encountered increasing restrictions. At first, in Jewish businesses and trades, then followed the expulsion of clerks and physicians, soon Jewish people could not enter schools and parks, the underground and busses, for short: the whole public sector.

Certainly the Olympic Games 1936 did not go unnoticed on the Suarezstrasse: tourists as well as politicians made their way to the stadium; the Kaiserdamm’s lamp posts, still standing today, were designed by Albert Speer. Decorated with a sea of swastika flags, the street became the Nazis’ main avenue for military displays; Benito Mussolini drove down this street when he visited Berlin in 1937. Siegfried and Helene Pollak experienced all these events very closely, literally watching them from their balcony.

In 1938 the >Firma Emil Romann< was liquidated and taken over by Walter Borch.

For 32 years, from 1910 – 1942, Mr. and Mrs. Pollak lived in their apartment in the Suarezstrasse 64 and from here they were evicted on January 11th, 1942. Two days later the couple were deported to Riga and there their traces are being lost.

The apartment and everything inside was instantly taken over by an SS officer and his family.

During the final days of war the house was fired at and heavily destructed by a Russian tank positioned on the Sophie Charlotte Platz. Rumour has it that the tank targeted in retaliation after a young >Hitlerboy< had fired an anti-tank missile. The Pollak’s former apartment on the top floor was ripped apart with the rooms facing the square destroyed completely.

The Pollak family’s lives were shattered to the core by the German fascists. The parents were murdered and their son, despite his timely escape from Germany, was left deeply hurt and traumatized.

Franz Pollak was Siegfried’s and Helene’s only child.
As if by an invisible umbilical, his fate was connected to his parents’ tragic fate.

Born in 1911, he emigrated from Germany in 1933. But the painful disaster and the dire events followed him across the borders.

He gave up his studies of medicine in Berlin and travelled to Italy via France and Switzerland where he fell in love with a Swiss girl. In Italy he finished his law studies at the university of Perugia with a PhD while his parents would still send him their financial support from Berlin.

Franz loved music, played the piano and enjoyed reading and all intellectual work. He learned five languages. He was polite, friendly, „well-educated and a very decent human being brought up by a good family“, as his son Peter remembers him.

In 1937, the Italian government introduced the >Judengesetze< and Franz´ hopes to outrun the Nazis came to a bitter end: in 1940 he was taken prisoner and transferred to the Isola del Gran Sasso concentration camp.
He managed to escape to Brazil via Lisbon with the help of his friend Edgar Tuteur.
Very soon after his arrival in Sao Paulo he fell in love with a girl named Manon; she noticed that Franz feared day and night for his parents. Working in a factory to make a living, he severely injured his finger and it was difficult for him to focus on daily life. His uncle Walter Loewendahl/Loewenthal did his best to help him financially.
When, in 1942, a Red Cross letter informed him about his parents’ deportation, something deep inside him shattered to pieces. He withdrew from everybody and became mistrustful even to his closest friends.
In 1943 Franz and Manon married and in 1945 their first son, Peter, was born.
In 1946 the family immigrated to the United States of America where their second son, Robert, was born.
Struggling to settle once more in a foreign country, Franz’ pains and worries developed into a severe anxiety disorder. The community and the State of New York supported the young, struggling family.
Franz was hospitalised for more than a decade and his marriage was annulled. The development of new drugs to control anxiety and realization by the mental health community that long term institutionalisation is counterproductive resulted in a partial recovery of Franz and he resumed contact with his oldest son, Peter. Franz retired to the Jewish Home for the Aged where he lived out the last 20 years of his life.

It should be mentioned that Dr. Franz Pollak was not recognized as a victim of National Socialism. He was merely attested a post-traumatic stress disorder for the time between 1944 and 1945 following his camp imprisonment and flight.

He died April 26th, 1993 in New York.

His sons are his future, he said in 1964. He viewed his children as his life’s accomplishment.

And he was right: his recent baby great grandson, Helene’s and Siegfried’s great great grandson, thrives and prospers happily.
Franz rests at peace and is happy.

We commemorate all three family members.

Finally, we would also like to mention and thank Mr. Reinhold Woertzel: he sponsored the memorial stones and worked on the research with immense dedication despite his old age and fragile health. Unfortunately he cannot attend this ceremony as he is not strong enough to participate.

For 60 years, until January 2016, he lived in the reconstructed, former apartment of the Pollak family. His in-laws had rented it in the 50ies and he has always been aware of the flat’s tragic history.

He feels glad that he was able to contribute to Mr. and Mrs. Pollak’s memorial stones by the end of his residence on the Suarezstrasse.

Translation from German by Caroline Gerhold

Übersetzung ins Englische: Caroline Gerhold