Stolpersteine Prinzregentenstraße 88

Hausansicht Prinzregentenstr. 88

Die Stolpersteine für Rosalie und Felix Isaack wurden am 19.05.2015 verlegt.

Der Stolperstein für Adolf Blumberg wurde am 07.09.2017 auf Wunsch und mit einer Spende von Florence Moehl (Berlin) verlegt.

Stolperstein Rosalie Isaack

HIER WOHNTE
ROSALIE ISAACK
GEB. SCHLEYER
JG. 1876
DEPORTIERT 16.7.1942
THERESIENSTADT
1942 MALY TROSTINEC
ERMORDET

Stolperstein Felix Isaack

HIER WOHNTE
FELIX ISAACK
JG. 1877
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
FLUCHT IN DEN TOD
26.3.1942

Stolperstein Adolf Blumberg

HIER WOHNTE
ADOLF BLUMBERG
JG. 1861
DEPORTIERT 19.6.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 19.8.1942

Adolf Blumberg wurde am 19. Januar 1861 in Dessau/Sachsen-Anhalt geboren.
Er stammte aus einer alteingesessenen Dessauer Kaufmannsfamilie. Sein Vater Moritz, geboren 1821, gründete in der beginnenden Industrialisierung eine Firma für Roh- und Altstoffhandel. Seine Mutter war Henriette, geb. Neubürger, 1838-1910.

Adolf Blumberg ging als Kaufmann nach Berlin. Er heiratete 1889 Paula Joseph und bekam mit ihr zwei Töchter, Meta, geboren 1892, und Adele, geboren 1896. Seine Ehefrau Paula starb bereits im Juni 1913 in Berlin. Beide Töchter flohen mit ihren Familien vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach Frankreich, wo sie die deutsche Besatzung im Untergrund überlebten. Es gelang ihnen aber
nicht, ihren Vater aus Deutschland herauszuholen. Die letzte Nachricht von ihm erhielten sie im Juni 1941 im Exil in Evian am Genfer See. Sein weiteres Schicksal konnten sie erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs erfahren:

Adolf Blumberg wurde 81-jährig am 19. Juni 1942 mit dem von den Nazis sogenannten 8. Alterstransport als Nr. I/9-508 in das KZ Theresienstadt deportiert – mit 50 weiteren Berliner Juden. Von diesen kamen 44 ums Leben.
Adolf Blumberg wurde am 19. August 1942 in Theresienstadt ermordet.

Auszug aus dem Tagesbefehl Nr. 199 vom 21. August 1942

Auszug aus dem Tagesbefehl Nr. 199 vom 21. August 1942

Text: Florence Springer Moehl.
Quellen: Entschädigungsamt Berlin; Brandenburgisches Landeshauptarchiv; ITS (Internationaler Suchdienst) Bad Arolsen; Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland; www.statistik-des-holocaust.de; Jüdisches Museum Prag; http://collections.jewishmuseum.cz/index.php/Detail/Object/Show/object_id/77216#fullscreen