HIER WOHNTE
RUDOLF BEIFUS
JG. 1937
DEPORTIERT 12.1.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Rudolf Beifus wurde am 30. Juni 1937 in Berlin geboren.
Nach Angaben des Onkels war Rudolf – vermutlich während seine Eltern Zwangsarbeit leisten mussten – in einem Kinderheim untergebracht und ist völlig unterernährt mit seinen Eltern im Konzentrationslager umgekommen.
Die Familie mußte ihre 4-Zimmerwohnung unter Zurücklassung vieler Möbel 1940 verlassen, um in Schöneberg, Freisinger Straße 5a im 3. Stock zur Untermiete bei Abraham zu wohnen. Die Miete für zwei Leerzimmer betrug 65 Reichsmark. Am 1.3.1943 wurden sie vom Obergerichtsvollzieher als “frei von Ungeziefer” beschrieben und das Inventar mit 1661 RM bewertet, um dann am 15.4.1943 geräumt zu werden.
Am 12. Januar 1943 wurden Leonhard, Lieselotte und Rudolf Beifus mit einem von den Behörden als Osttransport Nr. 26 registrierten Zug vom Güterbahnhof Moabit nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.
Vermerk vom Finanzamt Schöneberg vom 28.10.1943: “Leonhardt und Lieselotte Beifus werden steuerlich nicht geführt. Die Reichsfluchtsteuersicherheit ist nicht geleistet.
Einnahmen [des Finanzamts]: am 13.3.43 Restlohn 40,85; am 22.3.43 Zeiss-Ikon 21,91; am 14.9.43 Möbelerlös 1328,80.”
In Gütersloh wurde die Göbenstraße nach der hoch angesehenen Familie in Daltropstraße umbenannt.
Quellen:
Gedenkbuch Berlins der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus. 1995. Deportationsliste
Gedenkbuch. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Bundesarchiv. 1986. Liste der ermordeten Juden Deutschlands
Entschädigungsbehörde: Akte Reg. Nr. 3645
Brandenburgisches Landeshauptarchiv: Akte Rep. 36 A Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg (II) Nr. 1870
www.guetersloh.de / Stolpersteine erinnern an 16 Stellen an die Opfer des Holocaust.
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