Bis 1940 gehörte der riesige Garten des Nachbargrundstücks 21 dazu. Zeitweise wohnte ein Gärtner namens Oskar Pallas im heute noch existierenden Gärtnerhäuschen. 1940 war als weiterer Hausbewohner Paul Eduard Pihl verzeichnet, von Beruf Kapitän. Aus dem Bewohnerverzeichnis der Hagenstraße 19 und 21 von 1940:
p(. 19 E Dobrin,M. Konditoreibes. T.
p(. Pihl, P.E , Kapitän.
p(. 21 Garten geh. zu Nr. 19
Dieses Haus befand sich in der Nähe der Villa des SS- und Polizei-Chefs Heinrich Himmler, eines der Hauptverantwortlichen für den Holocaust. Nach 1938, nachdem in der Pogromnacht die Geschäfte zerstört und ihnen das Vermögen größtenteils entzogen worden waren, mussten sie ihr Haus verkaufen und zogen zu seinem Bruder Isidor und dessen Frau Rosalie in die Koenigsallee 34 A.
Im Adressbuch 1940 war unter dem Namen Dobrin eingetragen:
p(. —Moritz Israel Bäckermstr. Grunewald Königsallee 34a T.
Juden mussten, um als solche erkennbar zu sein, den Zusatzvornamen „Israel“ führen, Frauen den Namen „Sara“.
Der Sohn Max hatte schon in den 1930er Jahren nach London flüchten können, wo er mit seiner Frau Ida zwei Söhne hatte: Michael und Tony.
Moritz und Helene Dobrin wurden am 5. August 1942 vom knapp einen Kilometer entfernten Bahnhof Grunewald ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Helene Dobrin ist dort am 14. April 1944 an den grauenvollen Daseinsumständen im Ghetto ums Leben gekommen. Moritz Dobrin arbeitete in der Bäckerei und hatte Zugang zu Brot, konnte aber seine Frau aber nicht versorgen. Er war schließlich unter den 1200 Glücklichen, die mit einem geheimen Sondertransport aus Theresienstadt am 3. Februar 1945 in die Schweiz gelangten. Er ging zu seinem Sohn Max und ist am 23. Mai 1951 in London gestorben.
Weitere Informationen zu den Stolpersteinen für Isidor und Rosalie Dobrin; sie liegen an der Koenigsallee 34/34A .