Diese Stolpersteine wurden am 22.6.2014 verlegt.
Stolpersteine Fasanenstraße 54
Bild: privat
Franz Josephy wurde am 30. Juni 1893 im mecklenburgischen Schwaan bei Güstrow geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann Albert und Bertha Josephy, geb. Marcus. Franz hatte drei Geschwister, die Zwillinge Heinrich und Friedrich, geboren am 12. März 1889 – Friedrich wurde nur 18 Jahre alt – und Annaliese, verheiratete Sawitz, geboren am 21. August 1890.
Die Geschichte der großen Schwaaner Familie Josephy ist in der Dissertation von Patrick Stellmann „Leben und Arbeit des Neuropathologen Hermann Josephy (1887-1960)“ dokumentiert.
Bild: privat
Edith Zimmt wurde am 8. Januar 1898 als Tochter von Gustav und Laura Zimmt in Posen geboren. Sie hatte zwei Geschwister, die vier Jahre ältere Schwester Anna, geboren am 21. März 1894 und den zwei Jahre jüngeren Bruder Kurt, geboren am 24. September 1900. Während Edith ihren grausamen Tod im Holocaust fand, überlebten ihre Mutter und ihre beiden Geschwister. Die Mutter Laura starb 79-jährig am 24. November 1949 in Rio de Janeiro, Kurt wurde 54 Jahre alt, er war Jurist, lebte und starb ebenfalls in Rio de Janeiro. Anna Zimmt lebte in Livingston (USA) und wurde 78 Jahre alt. Der Vater Gustav war 63-jährig am 12. Juni 1923 in Berlin gestorben.
Edith hatte ihr Elternhaus früh zum Studium der Medizin verlassen. 1919 wurde sie in der Volkszählung als „Zimmerabmieterin“ bei der Rostocker Familie Kiefer erwähnt. Ihr Studium führte sie nach Heidelberg, München, Berlin, zum Schluss nach Rostock. Dort promovierte sie und arbeitete als Assistenzärztin von 1924 bis 1928 an der Rostocker Universitäts-Kinderklinik, 1928 ließ sie sich mit eigener Praxis in der Schillerstraße 12 in den Privaträumen der Familie nieder. Ihre Tochter Marianne beschreibt sie
bq. My mother did not take much interest in the running oft he household; she had never been called upon to do that but we had a very efficient and loyal maid who fed us and kept us clean with the aid of a daily woman. I had a young girl to take care of me before I went to school.
My mother’s taste in clothes was very simple, she really didn’t care for finery and when her mother or her elegant sister tried to persuade her to buy a new hat or dress she would declare that it wouldn’t be suitable to visit her patients in smart clothes…
Neben ihrer Tätigkeit in der eigenen Praxis engagierte sie sich im Armenpflegeausschuss der Stadt und in der SPD-nahen Arbeiterwohlfahrt. Ihre Kinderarztpraxis musste sie 1933 aufgeben, drei Jahre später erhielt sie das endgültige Berufsverbot. Vor dem Hörsaal der Universitätsklinik in der Rembrandtstraße 16 ließ die Stadt Rostock einen Gedenkstein mit ihrem Namen im Pflaster verlegen.
Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf
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