Stolpersteine Fasanenstr. 43

Hausansicht Fasanenstr. 43

Diese Stolpersteine wurden am 22.6.2014 verlegt.

Stolperstein Erna Becken

HIER WOHNTE
ERNA BECKEN
GEB. MARCUSE
JG. 1890
DEPORTIERT 17.11.1941
KOWNO FORT IX
ERMORDET 25.11.1941

Erna Becken, geb. Marcuse, wurde am 1.Dezember 1890 in Berlin geboren. Sie war Inhaberin einer Generalvertretung für Versicherungen, die sie vom Vater geerbt hatte. Ihr vermutlich nichtjüdischer Ehemann Gerhard Becken, geb. am 12. April 1899, war Mitinhaber des Betriebs. Durch die Deportation seiner Frau ging, wie der Ehemann notierte, der Betrieb „kaputt“.

Das Ehepaar wohnte zuvor in Friedenau in der Rheinstraße 17, dann in der Fasanenstraße 43. Sie war als Untermieterin bei Vogel gemeldet, im Adressbuch war jedoch niemand dieses Namens eingetragen. Kurz vor ihrer Deportation musste Erna Becken zwangsweise in die Humboldtstraße 4 umziehen. Sie wurde am 17. November 1941 nach Kowno (Kaunas) deportiert und dort am 25. November 1941 ermordet.

Am 25. November 1941 wurden in Kowno 2934 jüdische Menschen, davon 1159 aus Berlin, 1600 aus München und 175 aus Frankfurt am Main durch das Einsatzkommando 3 unter Karl Jäger der Einsatzgruppe A zusammen mit deutschen und litauischen Polizeihilfskräften ermordet. Die Menschen wurden nach ihrer Ankunft aus Breslau zum Fort IX getrieben, entkleidet und am Rande einer Grube erschossen.

Gerhard Becken starb arbeitslos am 13. Juni 1956. Seine letzte Wohnung war in der Wartburgstraße 6. Einen Entschädigungsantrag konnte er nicht mehr stellen.

Text: Karin Sievert

Stolperstein Martha Jarecki

HIER WOHNTE
MARTHA JARECKI
JG. 1881
DEPORTIERT 14.12.1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Martha Jarecki wurde am 21. Juni 1881 in Posen (Poznan) geboren. Sie wohnte am Stichtag der Volkszählung am 17.5.1939 in der Fasanenstraße 43 in Wilmersdorf und war dort als Untermieterin bei Osborn gemeldet, jedoch war im Adressbuch niemand dieses Namens eingetragen. Vor ihrer Deportation musste Martha Jarecki die Wohnung wechseln, sie wurde nach Tiergarten in die Bachstraße 3 umgesiedelt. Von dort kam sie ins Sammellager an der Großen Hamburger Straße, das vorher ein jüdisches Altersheim war, und wurde am 14. Dezember 1942 mit 811 Menschen in einen Zug nach Auschwitz gesetzt und in Birkenau in einer der Gaskammern ermordet.