Stolpersteine Eisenzahnstraße 65

Hauseingang Eisenzahnstr. 65, 2014

Hauseingang Eisenzahnstr. 65, 2014

Diese Stolpersteine wurde von Teddy Gerstel (Zürich/Schweiz), dem Urenkel von Louis und Betty Kurzweg, gespendet und in seiner Anwesenheit am 24.3.2014 verlegt.

Stolperstein Louis Kurzweg, 2014

Stolperstein Louis Kurzweg, 2014

HIER WOHNTE
LOUIS KURZWEG
JG. 1875
DEPORTIERT 14.8.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 3.9.1942

Louis Kurzweg wurde am 21. Februar 1875 in Chemnitz geboren. Er war verheiratet mit Betty Kurzweg, geb. Ullmann, geboren am 6. August 1879 in Frankfurt am Main. Sie hatten zwei Töchter: Ellen und Ruth (geboren am 9. September 1910). Beide sind schon Anfang der 1930er Jahre mit ihren Ehemännern nach Palästina emigriert. Kurzwegs wohnten zunächst in der Bleibtreustraße 25, wie im Jüdischen Adressbuch 1931 verzeichnet war.
Er war als Fabrikleiter eingetragen. Seit 1934 lebten sie dann in der Eisenzahnstraße 65, wie aus den Adressbüchern der Jahre danach hervorgeht, allerdings jetzt als „Kaufmann“. Möglicherweise mussten sie später noch in die Joachimsthaler Straße 12 umziehen. Diese Adresse ist jedenfalls in Louis Kurzwegs Totenschein enthalten, der aus dem Ghetto Theresienstadt überliefert ist.
Beide wurden in einen Zug getrieben, der sie am 14. August 1942 nach Theresienstadt brachte. Louis Kurzweg ist dort am 3. September 1942 ums Leben gekommen. Als Todesursachen wurden Darmkatarrh und Herzschwäche angegeben, was eine Umschreibung der Folgen der grauenvollen Lebensumstände im Ghetto ist. Seine Frau Betty, die zu diesem Zeitpunkt noch am Leben war, wurde am 16. Mai 1944 von Theresienstadt nach Auschwitz weitertransportiert. Dort ist auch sie ermordet worden.

Text: Helmut Lölhöffel
Quellen: Berliner Adressbücher 1931-1938, Opferdatei Theresienstadt

Stolperstein Betty Kurzweg, 2014

Stolperstein Betty Kurzweg, 2014

HIER WOHNTE
BETTY KURZWEG
GEB. ULLMANN
JG. 1879
DEPORTIERT 14.8.1942
THERESIENSTADT
1944 AUSCHWITZ
ERMORDET