JOSEF GRÜNEBAUM
JG. 1902
‘SCHUTZHAFT’ 1938
BUCHENWALD
DEPORTIERT 14.12.1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Josef Grünebaum wurde am 21. Oktober 1902 in Miltenberg in Franken geboren. Solange Josef Grünebaum einer frei gewählten Tätigkeit nachgehen konnte, war er Kaufmann wie sein Vater.
In den 1920-er Jahren heiratete er Selma Abraham. Im Oktober 1928 wurde der Sohn Günther Simon geboren. Die Familie lebte in Okriftel am Main. Josef Grünebaum arbeitete als Reisender und Angestellter im Geschäft seiner Schwiegermutter. Die Ehe wurde 1932 geschieden.
Josef Grünebaum verließ nach der Scheidung das Main-Gebiet und lebte in Berlin und Zwickau. Auch sein Sohn kam später nach Berlin, weil er aufgrund der zunehmenden antisemitischen Repressionen während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Okriftel nicht mehr die Schule besuchen konnte.
Nach der Reichspogromnacht 1938 wurde Josef Grünebaum von der Staatspolizei Zwickau verhaftet und am 13. November in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Am 13. Januar 1939 wurde er wieder entlassen. Ziel der Verhaftungen nach der Pogromnacht war es, die jüdische Bevölkerung zur Flucht zu treiben.
Sein Sohn konnte durch einen Kindertransport nach England der Verfolgung entkommen. Nach dem Krieg wanderte er in die USA aus und lebte in New Jersey.
Josef Grünebaum kehrte nach der Haftentlassung wahrscheinlich nach Berlin zurück, wo er Lane Levy, seine zweite Ehefrau, kennen lernte. Wir wissen nicht, wie und wo sie sich kennen lernten und wann sie heirateten. 1942 lebten beide in dem „Judenhaus“ Droysenstr. 18.
Ab dem 28. September 1941 musste Josef Grünebaum Zwangsarbeit in einer Zehlendorfer Abbruchfirma leisten. Am 4. Dezember 1942 nahmen Josef und Lane Grünebaum noch an der Trauung von Lanes Schwester Tana Levy teil.
Zehn Tage später, am 14. Dezember 1942, wurden Josef und Lane Grünebaum in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Der Tag der Ermordung ist nicht bekannt.
Text: Evelyn Krause-Kerruth