Dieser Stolperstein wurde von Tom Riebe & Bo Osdrowski vom Literaturverein Poesie schmeckt gut e.V. in Jena gestiftet und am 29.10.2013 verlegt – ausnahmsweise nicht vor der letzten frei gewählten Wohnung, sondern vor dem heutigen Romanischen Café im Hotel Waldorf Astoria an der Hardenbergstraße 28. Das legendäre Romanische Café, ein Künstler- und Intellektuellentreff, befand sich damals am Kurfürstendamm 238 (heute: Budapester Straße 43) und war sozusagen Hoexters „Wohnzimmer“.
In einem seiner spöttischen Gedichte karikierte John Hoexter sein Umfeld:
Romanisches Café
Maler, Dichter, Journalisten,
Ärzte, Mimen und Juristen,
Börsianer, Zionisten,
Juden, Juden, ein paar Christen,
Jahrelang der gleiche Kreis:
Tag! Wie geht’s? Was gibt es Neu’s?
Kunst und Psychoanalyse,
Reichstags- oder Börsenkrise,
Bühnenklatsch und Schach und Sport,
Keiner hört sein eignes Wort.
Jahrelang der gleiche Kreis:
Tag! Wie geht’s? Was gibt es Neu’s?
Marschall Tsching diktiert den Frieden,
Meyers Ehe wird geschieden.
I. G. Farben sollen fallen;
Prahlen, Tuscheln, trunknes Lallen,
Jahrelang der gleiche Kreis:
Tag! Wie geht’s? Nie gibt es Neu’s.
(in: VERSENSPORN, Heft Nr. 8, S. 26f.)