HIER WOHNTE
HERMANN MASUR
JG. 1869
DEPORTIERT 3.10.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 17.10.1942
Hermann Masur wurde am 3. Dezember 1869 in Lissa (Leszno) in der Provinz Posen (Poznan) geboren. Er wohnte in der Darmstädter Straße 2 in Wilmersdorf. Im Melderegister der Volkszählung vom 17.5.1939 war Hermann Masur, als “verheiratet“ eingetragen, eine Frau dieses Namens war aber nicht registriert. Im Adressbuch 1939 stand Hermann Masur, obwohl schon fast 70 Jahre alt, als „Kaufmann“. Mir ihm zusammen wohnten seine Tochter Clara Bornstein geb. Masur, geboren am 10. November 1900, und sein Schwiegersohn Walter Bornstein, geboren am 19. Juli 1900.
Am 3. Oktober 1942 ist Hermann Masur im Alter von fast 73 Jahren abgeholt und zunächst ins Sammellager an der Großen Hamburger Straße und dann vom Güterbahnhof Moabit mit 1022 Menschen, von denen fast alle ums Leben gebracht wurden, ins Ghetto Theresienstadt deportiert worden. Nach 14 Tagen konnte er die entsetzlichen Umstände nicht mehr erleiden, am 17. Oktober 1942 ist sein Tod bescheinigt worden Die Ghetto-Ärzte nannten als Todesursache „Darmkatarrh“, eine gängige Umschreibung für die Folgen der hygienischen und sanitären Missstände.
Walter und Clara Bornstein sind am 3. und am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert worden.
Quelle: Bundesarchiv; Datenbank der Holocaust-Opfer Theresienstadt www.holocaust.cz
Zusammengestellt von der Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf anhand öffentlich zugänglicher Quellen. Von der Familie wurden trotz wiederholter Bitten keine biografischen Angaben geliefert.