Diese Stolpersteine wurden, ebenso wie die an der Westfälischen Straße 70 und 85, von der Deutschen Rentenversicherung Bund gespendet und am 21.9.2013 verlegt.
In einer Ansprache zum Gedenken an die deportierten und ermordeten zehn Frauen – ein Ehepaar beging vorher Selbstmord – sagte Herbert Rische, Präsident der DRV Bund, unter anderem:
p(. „Wir stehen in der Verpflichtung, die Erinnerung an die Ereignisse der damaligen Zeit wachzuhalten. Ist sie für uns doch Mahnung und Botschaft zugleich, dass ein friedvolles und respektvolles Miteinander selbst in entwickelten, modernen Gesellschaften nicht als selbstverständlich angesehen werden kann. Nicht nur als Anlieger, sondern auch als Institution, die der sozialen Sicherung verpflichtet ist, sehen wir es als unsere Aufgabe, die Erinnerung an diesen Teil unserer Vergangenheit wachzuhalten.“
Sechs Damen im Alter zwischen 49 und 84 haben am 17.5.1939, dem Tag einer Volkszählung, in der Westfälischen Straße 82 zusammengewohnt. Sie waren gemeldet bei Herta Schwarz, die offenbar eine geräumige Wohnung hatte und fünf Frauen aufnehmen konnte, von denen vier verwitwet waren und offenbar nach dem Tod ihrer Ehemänner hier Zuflucht fanden. Eine, Cäcilie Selma Cohn, hatte den Geburtsnamen Schwarz, war also möglicherweise mit sowohl mit Herta Schwarz als auch mit Clara Galland, geb. Cohn, verwandt. Die beiden jüngsten, Herta Schwarz selbst und Lisa Adele Wolffenstein, waren unverheiratet. Die Wohngemeinschaft wurde jedoch 1941/42 gewaltsam auseinandergerissen: vier Frauen mussten zwangsweise in andere Wohnungen umziehen, nur zwei – Cäcilie Selma Cohn und Babette Wittkowsky – wurden in den gleichen Deportationszug gesteckt.