Gertrud Adam geb. Zadek wohnte mit ihren Kindern Jutta und Michael in der Uhlandstraße 151. Sie war am 30. Juli 1896 in Berlin geboren. Jutta Adam wurde am 5. Januar 1931 in Glogau (Schlesien) geboren, Michael Adam am 26. August 1937 in Berlin.
Im Einwohnerverzeichnis von 1939 war Gertrud Adam als „verheiratet“ eingetragen. Ein Kaufmann namens Max Adam wohnte in der Uhlandstraße 151, er stand in den Adressbüchern 1938, 1939 und 1940 unter dieser Anschrift, danach nicht mehr.
Im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam ist nichts über Max Adam zu finden außer einer Karteikarte. Demnach ist ein Max Adam am 9. Mai 1888 in Berlin geboren, wohnte zuletzt in der Freisinger Straße 5 in Schöneberg und wurde am 15. August 1942 nach Riga deportiert. Gertrud, Jutta, Michael Adam wurden am 6. März 1943 zusammen nach Auschwitz deportiert. Die Geschwister waren elf und vier Jahre alt.
Es spricht einiges dafür, dass diese Adams eine Familie waren, ist aber letztlich nicht einwandfrei beweisbar. Denkbar wäre, dass sie getrennt lebten.
Zum Gedenken an Max Adam wurde trotz der Rest-Ungewissheit ein Stolperstein verlegt. Auch zum Gedenken an Betty Joseph, die in diesem Haus wohnte, wurde am 6.10.2016 auf Initiative einer Bewohnerin ein Stolperstein verlegt werden. Betty Joseph geb. Peyser war am 27. Februar 1878 in Buk bei Posen (Poznan) geboren. Kurz vor ihrer Deportation nach Riga am 5. September 1942 hatte sie in die Stenzelstraße 73 umziehen müssen. Am 8. September 1942 ist sie in der Gegend von Riga ermordet worden.
Text: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf