HIER WOHNTE
SELMA
ROSENDORFF
GEB. LEVY
JG. 1887
FLUCHT 1939
HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 4.5.1943
SOBIBOR
ERMORDET 7.5.1943
Selma Rosendorff geb. Levy ist am 30. September 1887 in Culm (Chelmno) in Westpreußen zur Welt gekommen. Sie war mit dem Möbelhändler und späterem Schneider Hermann Rosendorff verheiratet, der am 11. April 1937 im Alter von 57 Jahren verstarb. Selma brachte vier Söhne zur Welt. Der Erstgeborene Heinz starb bereits als 1-monatiges Baby am 27. November 1909. Zwei Jahre später, am 14. Juli 1911, kam der Sohn Rudolf zur Welt, 1920 wurde Gerhard und 1924 Manfred geboren. Selma blieb nach dem Tod ihres Mannes mit ihren beiden jüngeren Söhnen Gerhard und Manfred zusammen in der Roscherstraße 5 wohnen. Die Familie flüchtete am 8. September 1939 nach Groningen (Niederlande). Ihr ältester Sohn Rudolf war schon im Jahr 1936 in die Niederlande geflohen. Selma Rosendorff wurde Anfang Oktober 1942 mit ihren Söhnen in Groningen aufgespürt und am 4. Mai 1943 aus dem holländischen Durchgangslager Westerbork in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, wo sie am 7.
Mai 1943 ermordet wurde.
Ihre Söhne Manfred und Gerhard wurden im Februar 1943 von Westerbork ins niederländische KZ Vught verbracht, von wo aus Manfred im Juli 1943 nach Sobibor deportiert wurde, wo er noch am Tag der Ankunft am 9. Juli ermordet wurde. Gerhard wurde im Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert, wo er am 31.März 1944 ermordet wurde.
Rudolf wurde von Westerbork aus am 29. September 1944 über Theresienstadt nach Auschwitz deportiert, von wo aus er, vermutlich auf einem der Todesmärsche, am 26. Januar 1945 in Buchenwald ankam. Dort kam er in Langenstein-Zwieberge, einem Außenlager des KZ Buchenwald, am 21. März 1945 während eines Arbeitskommandos ums Leben.