HIER WOHNTE
ELA LAPIS
JG. 1879
DEPORTIERT 25.1.1942
RIGA
ERMORDET
Ela Lapis ist am 8. Juli 1879 in in Nikolajew ( Mykolajiv/Ukraine), etwa 130 km östlich von Odessa, geboren. In den 1920er und 30er Jahren war er ein bekannter und beliebter Violinist und Kapellmeister, der damals zum blühenden kulturellen Leben der wachsenden Weltstadt Berlin gehörte. Er heiratete Dora Fricke, geboren 1879, eine Schwester von Wilhelm Fricke, der 1913 zehn Tage nach der Hochzeit mit seiner Frau nach Brasilien auswanderte.
Sie wohnten in der Motzstrasse 83 in Berlin-Wilmersdorf. Am 10. Januar 1942 wurde Ela Lapis von der Gestapo abgeholt, am 25. Januar in einem von 1044 Menschen überfüllten Güterzug bei eisiger Kälte nach Riga deportiert und dort nach der Ankunft fünf Tage später wie fast alle Insassen, wenn sie noch nicht erfroren waren, erschossen.
1943 wurde seine Witwe Dora ausgebombt, das Haus Motzstraße 83 gibt es seitdem nicht mehr. Sie zog nach Dresden, wo sie Verwandte hatte und die Bombardierung 1945 überlebte und noch bis zu ihrem Tod 1955 wohnte. 1947 nahm sie Kontakt zu ihrem Bruder Wilhelm in Rio de Janeiro auf, wo Dokumente und Fotos von Ela Lapis 36 Jahre lang aufbewahrt wurden, bis sie der Enkel Oscar Fricke fand und an seinem Wohnort in Mission Viejo (Kalifornien) weitere 29 Jahre hütete.
Aufzeichnungen: Oscar Fricke, Großneffe von Dora Lapis, der Frau von Ela Lapis