HIER WOHNTE
BERTHA FALKENBERG
GEB.GINSBERG
JG.1876
DEPORTIERT 26.8.1942
THERESIENSTADT
FREIHEITSTRANSPORT
SCHWEIZ FEB 1945
ÜBERLEBT
Bertha Falkenberg geb. Ginsberg wurde am 8. April 1876 in Berlin geboren. Die ausgebildete Lehrerin gab, wie damals üblich, ihren Beruf nach ihrer Verlobung mit ihrem Kollegen Hermann Falkenberg auf. 1902 heiratete sie, 1903 und 1905 wurden ihre beiden Kinder Hanna und Paul geboren.
Sie wohnte in Prenzlauer Berg in der Schönhauser Allee 31, in der Lottumstraße 22 im Bezirk Mitte und später in Charlottenburg in der Trendelenburgstraße 16 (die Stolpersteine wurden am Nachbarhaus verlegt).
Bertha Falkenberg war Vorsitzende des Verbandes Berlin des Jüdischen Frauenbundes, den sie von 1924 bis 1938 leitete, und Mitglied der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, der sie ab 1927 angehörte. Darüberhinaus engagierte sie sich für die sozial Schwachen in Prenzlauer Berg. 1928 wurde sie in den Schulvorstand der Jüdischen Gemeinde gewählt, 1929 in das Kuratorium des Reichenheimschen Waisenhauses am Weinbergsweg, sie arbeitete im Büro der Zentralwohlfahrtsstelle ehrenamtlich mit und leitete die Abteilung Kindertagesstätten der Jüdischen Gemeinde. Im Jüdischen Adressbuch für Groß-Berlin von 1931 stand ihr Name in der Liste der “Hervorragenden jüdischen Persönlichkeiten Berlins”.
Am 26. August 1942 ist sie wie ihre Schwester Johanna Ginsberg nach Theresienstadt deportiert worden.
Im Februar 1945 gelangte Bertha Falkenberg mit einem geheimen Sondertransport von 1 200 Häftlingen aus Theresienstadt in die Schweiz. Am 20. Mai 1946 starb sie in Engelberg in der Schweiz.
Das europäische Netzwerk jüdisch-feministischer Frauen Bet Debora hat 2001 in der Krausnickstraße 6 in Berlin-Mitte eine Gedenktafel für das Ehepaar Falkenberg anbringen lassen.
Text: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf. Dieser Lebenslauf beruht auf einer Biografie von Larissa Dämmig, deren Langfassung unter http://www.berlin-judentum.de/frauen/falkenberg.htm zu lesen ist.
Larissa Dämmig: Bertha Falkenberg. Eine Spurensuche. In: Leben mit der Erinnerung. Jüdische Geschichte in Prenzlauer Berg, Hrsg. Kulturamt Prenzlauer Berg, Berlin 1997