HIER WOHNTE
CARL NATHAN
JG. 1871
DEPORTIERT 17.8.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 13.12.1942
Carl Nathan, geboren am 22. Juli 1971 in Potsdam, war verwitwet, wie seine Frau hieß und wann sie starb, ist nicht bekannt. Ihm gehörte zumindest seit 1933 das Haus Barstraße 28, er war als „Rentier“ eingetragen, konnte also von seinem Vermögen leben. 1937 wurde eine Grundstücksverwaltung gebildet, 1938 teilte er sich das Hauseigentum mit der Witwe Gunda Ehrenfried, die in der Nestorstraße wohnte, 1939 war er wieder allein eingetragen.
In der Barstraße 28 wohnte von 1937 bis 1939 auch ein Hans Nathan, der im Adressbuch als Diplom-Ingenieur und Installateur ausgewiesen war. Möglicherweise war er Carls Sohn. Er konnte also wohl vor der zu erwartenden Deportation aus Deutschland flüchten oder wurde kurz nach seinem Vater deportiert. Zum Zeitpunkt der Volkszählung am 17.5.1939 war jedoch nur Carl, nicht Hans in der Barstraße 28 polizeilich gemeldet.
Carl Nathan wurde am 17. August 1942 vom Bahnhof Grunewald in einem Zug mit 1003 Menschen nach Theresienstadt deportiert und am 13. Dezember 1942 umgebracht.