Über das Leben von Elsbeth und Rose Meirowsky, die zusammen in der Seesener Straße 18 lebten, ist kaum etwas bekannt. Spärliche Auskünfte waren von der betagten Schwiegertochter Katja Meirowsky zu erhalten, die mit Elsbeths Sohn Karl verheiratet gewesen war.
Elsbeth Meirowsky, geb. Maretzki, ist am 29. April 1984 in Neidenburg in Ostpreußen geboren. Sie war Augenärztin, im Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) war sie an der Front eingesetzt. Vor ihrer Deportation – ihr Mann war schon mehrere Jahre vorher gestorben – ist sie in das Sammellager an der Levetzowstraße verschleppt worden.
Rose Meirowsky ist am 24. August 1924 in Berlin geboren, ihr zweiter Vorname wird mit Eveline angegeben. Vermutlich ist sie identisch mit einer „Evelyn“, die nach dem Schulverbot für jüdische Kinder auf eine Webschule in Berlin-Tiergarten gehen musste. Dann wurde sie in eine Munitionsfabrik geschickt, wohin sie täglich mehrere Kilometer zu Fuß laufen musste.
Beide wurden am 2. April 1942 zusammen mit rund 1000 jüdischen Menschen vom Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald ins Warschauer Ghetto gefahren, wo sie am 5. April eintrafen. Dort sind beide ums Leben gekommen. Elsbeths Todesdatum ist unbekannt, Rose wurde im Alter von 17 Jahren im Mai 1942 umgebracht.
Recherche: Marianne Lippeck