Erna Ewer, geb. Abraham, wurde am 11. Februar 1890 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren Bernard und Hulda Abraham.
Sie heiratete 1909 den 1884 in Berlin geborenen Erich Ewer, der im Oktober 1914 als Soldat in der Nähe von Reims in Frankreich gefallen ist. Sie hatten zwei Töchter: Ruth Zerline (geboren am 20. Juli 1911) und Felicitas (geb. im Mai 1914). Erna Ewer wohnte mit ihrer Tochter Ruth, ihrem Schwiegersohn Julius Tauber und ihrem Enkel Michael in der Kantstrasse 120-121. Am 27. Oktober 1941 wurden sie abgeholt und zwei Tage später mit dem von den Nazis sogenannten 3. Osttransport ins Ghetto Lodz (Litzmannstadt), Polen, deportiert. Dort starb sie am 7. Februar 1943.
Ruth Zerline Ewer war bis zu ihrer Hochzeit Hausangestellte und Privatsekretärin. Im Ghetto arbeitete sie als Schneiderin in einer Fabrik, die SS-Uniformen produzierte. Als Zwangsarbeiterin in Dresden überlebte sie die Bombardierung, weil sie in einen Keller gesperrt war. Nachdem sie mit der Familie im von den Nazis sogenannten 3. Osttransport nach Auschwitz deportiert worden war, wurde auch sie im September 1944 ins Konzentrationslager Stutthof verschleppt. Sie überlebte das Grauen, verließ Deutschland mit ihrem Sonn und emigrierte 1948 in die USA. Bis zu ihrem Tod 1986 lebte sie in Seattle.