Stolpersteine Ludwigkirchplatz 2

Hauseingang Ludwigkirchplatz 2

Hauseingang Ludwigkirchplatz 2

Die Stolpersteine wurden am 19.03.2011 verlegt. Der Stolperstein für Rose Friede wurde von Dr. Max Herzog, Joachim Weinacht, beide Berlin, gespendet.
Der Stolperstein für Else Getscho wurde vom Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF), Berlin, gespendet.

Stolperstein für Rose Friede

Stolperstein für Rose Friede

HIER WOHNTE
ROSE FRIEDE
JG. 1886
DEPORTIERT 26.10.1942
RIGA
ERMORDET 29.10 1942

Rose Friede wurde am 7. September 1886 in Berlin geboren. Sie war ledig und als Musikpädagogin im Adressbuch eingetragen, seit der Kaufmann Hermann Friede, vermutlich ihr Mann, 1938 gestorben war. In ihrer Wohnung am Ludwigkirchplatz 2 hatte sie eine Untermieterin, Else Gottscho, die am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert wurde.

Am 24. Oktober 1942 wurde Rose Friede abgeholt und in das Sammellager an der Levetzowstraße gebracht und am 26. Oktober 1942 nach Riga deportiert. Die Fahrt in dem mit 800 Menschen besetzten Zug vom Güterbahnhof Moabit nach Riga-Skirotava in Lettland dauerte drei Tage. Nach ihrer Ankunft wurden fast alle in den Wäldern um Riga erschossen, unter ihnen war die 56jährige Rose Friede.

Stolperstein für Else Gottscho

Stolperstein für Else Gottscho

HIER WOHNTE
ELSE GOTTSCHO
GEB. FRIEDLÄNDER
JG. 1893
DEPORTIERT 29.1.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Else Gottscho war Untermieterin bei Hermann und Rose Friede am Ludwigkirchpatz 2. Als Rose Friede am 24. Oktober 1942 abgeholt und verschleppt wurde (Hermann Friede war 1938 gestorben), musste Else Gottscho kurzfristig unter Zwang in die Bleibtreustraße 33 umziehen, in ein Haus, aus dem schon zwölf jüdische Menschen deportiert worden waren.

Else Gottscho geb. Friedländer wurde am 29. März 1893 in Stolp (Pommern) geboren. Sie heiratete den Patentanwalt Dr. Lucien Gottscho. Die beiden wohnten in Nikolassee, wo sie ein Haus besaßen. Nach dem Tod ihres Mannes 1933 zog sie um, 1939 wohnte sie bei der ebenfalls alleinstehenden Musikpädagogin Rose Friede.

Lucien (auch Lucian) Gottscho war Mitbesitzer der Berliner FAG-Filmatelier GmbH, die Ateliers vermietete, und an Geschäften mit Waffen für Sammler beteiligt. Er veröffentlichte einige Fachaufsätze über das Patentrecht.

Über die Sammelstelle für zur Deportation vorgesehener Juden wurde Else Gottscho am 29. Januar 1943 vom Güterbahnhof Moabit nach Auschwitz gebracht und dort ermordet.

Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf. Quellen: Bundesarchiv; Adressbuch; Verzeichnis jüdischer Unternehmen in Berlin.