Johanna Waghalter, die Tochter Ruth und deren Ehemann Heinrich Müller – wie auch Lucie Moses – wurden am 29. Januar 1943 mit dem sog. „27. Osttransport” mit 996 weiteren jüdischen Berlinerinnen und Berlinern nach Auschwitz deportiert. Die Frauen wurden vermutlich sofort ermordet. Für Heinrich Müller ist das Todesdatum 11. Februar 1943 überliefert.
Nur die Tochter Yolanda, die noch lange als Geigerin im Jüdischen Kulturbund aktiv war, hatte am 16. Januar 1940 nach Peru flüchten können. 1953 bekam sie von dem früheren Nachbarn Prof. Herbert F. Müller gerettete Andenken an ihre Familie zurück: die Eheringe ihrer Eltern, eine Bratsche und die Geige, auf der sie als Kind gelernt hat.
Von den sechs Geschwistern Wladyslaw Waghalters überlebten nur seine Brüder Ignatz und Henryk sowie wahrscheinlich eine Schwester. Ignatz, der als Dirigent das Opernhaus eröffnet, zahlreiche weitere Vorstellungen dirigiert und sogar eigene Opern dort aufgeführt hatte, wanderte in die USA aus. Der Cellist Henryk überlebte das Warschauer Ghetto, während der Musikpädagoge Josef dort ums Leben kam. Zwei weitere Schwestern überlebten den Holocaust ebenfalls nicht.
Recherche und Text: Benedikt Leithner
Quellen:
- Volkszählung vom 17.5.1939,
- Bundesarchiv,
- Landesarchiv Berlin,
- Archiv der Deutschen Oper Berlin,
- Archiv der Akademie der Künste,
- ITS Arolsen
- Deportationslisten
- Berichte der Nachkommen von Wladyslaw Waghalter