Stolpersteine Hohenzollerndamm 7

Hausansicht Hohenzollerndamm 7

Hausansicht Hohenzollerndamm 7

Der Stolperstein für Irene Schwarz wurde am am 15.04.2010 verlegt.

Der Stolperstein für Ella Friedländer ist am 7.6.2017 auf Wunsch und mit Spenden von Werner Guter (Luzern) verlegt worden. Er und seine Partnerin Barbara Karasek waren bei der Verlegung anwesend.

Stolperstein Irene Schwarz

Stolperstein Irene Schwarz

HIER WOHNTE
IRENE SCHWARZ
JG. 1905
DEPORTIERT 29.1.1943
AUSCHWITZ
ERMORDET

Irene Schwarz, die mit weiteren Vornamen Irma und Johanna hieß, wurde am 23. August 1905 in Berlin geboren. Sie war unverheiratet und wohnte am Hohenzollerndamm 7. Im Adressbuch war sie nicht eingetragen, aber bei der Volkszählung 1939 dort gemeldet. Ihre Untermieterin war Ella Friedländer (geboren 1896), die kurz nach ihr auch nach Auschwitz deportiert worden ist und zu deren Gedenken ebenfalls ein Stolperstein gelegt wurde.

Am 29. Januar 1943 ist Irene Schwarz in einem mit 1004 Menschen besetzten Zug vom Güterbahnhof Moabit in das etwa 570 Kilometer entfernte Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert worden. Dort wurde sie, falls sie nicht in eines der Arbeitslager „selektiert“ wurde, sofort in einer der Gaskammern von Birkenau ermordet.

Text: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf

Stolperstein Ella Friedländer

HIER WOHNTE
ELLA FRIEDLÄNDER
JG. 1896
DEPORTIERT 1.3.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Ella (links) mit ihren Schwestern Dora, Grete und Hanna, die alle drei überlebten

Ella Friedländer ist am 6. September 1896 in Stade (Niedersachsen) geboren. Ihr Vater hieß Max, ihre Mutter war Clara Friedländer geb. Gottschalkson (siehe auch Stolpersteine Leibnizstraße 44), geboren am 3. Juli 1873, Geschwister waren Dora (sie überlebte halb versteckt in Berlin), Ernst (er überlebte versteckt in Amsterdam), Otto (er überlebte in Shanghai), Margret “Grete” (sie wurde deportiert aus den Niederlanden und überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt), Hanna (sie überlebte in Stockholm) und Adolf “Ado” (deportiert aus den Niederlanden, ermordet am 1. Januar 1944 in Auschwitz).

In Berlin wohnte sie zunächst in der Taunusstraße 11, später am Hohenzollerndamm 7 als Untermieterin von Irene Schwarz, geboren am 23. August 1905, deportiert am 29. Januar 1943 nach Auschwitz. Ella Friedländer war Büroangestellte und ledig. Vor ihrer Deportation musste sie noch zwangsweise in der Leibnizstraße 47 unterkommen, von wo sie noch 1942 Postkarten an ihre nach Schweden geflüchtete Schwester Hanne Guter schrieb (“Der liebe Gott hilft doch. … Bleibt nur gesund.“)
Am 27. Februar 1943 wurde Ella Friedländer während der berüchtigten „Fabrikaktion“ von ihrem Zwangsarbeitsplatz abgeholt und am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.

Ihr Neffe Werner Guter (Schweiz) hat 2009 bei Yad Vashem in Jerusalem ein Gedenkblatt für sie hinterlegt. Zeugnisse von ihr und über sie sind in dem Buch „Out of Berlin“ enthalten.

Literatur: Ruth Friedländer/Werner Guter: Out of Berlin. The Friedländer and Guter Families. Amsterdam 2010