HIER WOHNTE
SALLY JACOB
JG. 1882
DEPORTIERT 27.11.1941
RIGA
ERMORDET 30.11.1941
Sally Jacob ist am 26. Januar 1882 in der ostpreußischen Stadt Preußisch Holland (Pasłęk) in Masuren im Südosten Elbings geboren. Er war der Sohn von Nathan Jacob aus dessen zweiter Ehe mit Terese geb. Berned und Bruder von Rosa Jacob, geboren am 18. Juli 1887 ebenfalls in Preußisch Holland. Sally war nicht verheiratet. Zusammen mit seiner Schwester ist er aus der Mommsenstraße 56 in die als Sammelstelle missbrauchte Synagoge Levetzowstraße 7-8 verschleppt worden. Vom Gleis 17 des Güterbahnhofs Grunewald sind ist sie dann am 27. November 1941 in die lettische Hauptstadt Riga deportiert worden. Alle 1053 Insassen wurden ohne Ausnahme gleich der Ankunft auf dem Bahnhof Skirotava am 30. November in einem Wald bei Rumbula erschossen.
Alfred Jacob, der mittlerweile in London lebte, hat 1979 ein Gedenkblatt für seine Eltern Leo Jacob, geboren am 16. Mai 1873 in Preußisch Holland, und dessen Frau Rosa geb. Pächter, geboren am 5. Mai 1983, die in Berlin in der Waitzstraße 6 lebten – Leo Jacob stand im Adressbuch als „Fabrikant“, beide wurden am 23. September 1942 nach Theresienstadt deportiert – bei der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem eingereicht. Leo Jacob war wie auch Max, der Kaufmann in Werder bei Berlin war, ein Halbbruder von Sally Jacob. Aus dieser ersten Ehe Nathan Jacobs stammten auch Julius und Blanca, die aus Theresienstadt mit einem Sonderzug am 5. Februar 1945 in die Schweiz gerettet wurde.
Text: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf mit Informationen von Heinz Burghardt. Weitere Angaben zur Familie Jacob siehe auch: Jüdische Schicksale. Ein Gedenkbuch für die Stadt Werder (Havel) und ihre Ortsteile. Lukas Verlag 2016