Paul Klein wurde am 1. Januar 1887 (nach anderen Quellen 1890) in Lemberg geboren. Er lebte mit seiner Frau Senta Klein und Tochter Stella Klein in der Droysenstraße 10 in Charlottenburg. Alle drei waren aus Lemberg (Lwow, Polen) nach Berlin gekommen.
Senta Aleksandra Minczeles wurde am 15. Oktober 1893 als Tochter von Nachman und Sarah Ester, geb. Bikales in Lemberg geboren, die Tochter Stella am 15. Mai 1920 ebenfalls in Lemberg. Über das Leben der Familie ist – auch wegen des häufigen Namens – kaum etwas herauszufinden. Immerhin hat Norbert Bikales, der sich als Neffe von Senta und Cousin von Stella zu erkennen gab, 1995 aus McLean (Virginia, USA) bei der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaust-Opfer der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem die Daten seiner drei Verwandten eingereicht.
Im Straßenverzeichnis des Adressbuchs war er 1938 und 1939 in der Droysenstraße 10 eingetragen:
Klein, P. Kfm. T. Er war also Kaufmann von Beruf und hatte Telefon.
Die Willkür der Nationalsozialisten traf die Familie früh. In Deutschland ansässige polnische Juden wurden in der Zeit vom 27. bis 29. Oktober 1938 in ihre polnische Heimat zwangsausgewiesen. Das betraf im Deutschen Reich schätzungsweise 30000 Personen. Paul Klein wurde am 28. Oktober 1938 in seine Heimatstadt Lemberg (Lwow) ins Ghetto zurückgeschickt, etwas später Senta und Stella. Von dort wurden alle drei in das Vernichtungslager in Belzec verschleppt und 1942 ermordet. In Belzec, einer Gemeinde bei Lublin in Ostpolen, sind zwischen März 1942 und Dezember 1942 nach Zählung der SS 434 508 Menschen ermordet worden. Ein genaues Todesdatum ist nicht bekannt. Stella war erst 22 Jahre alt.
Recherchen und Text: Monika Herz/Helmut Lölhöffel.
Quellen: Gedenkblätter bei Yad Vashem von Norbert Bikales, Neffe/Cousin (USA); Bundesarchiv; Adressbuch