Stolpersteine Damaschkestraße 23 (früher Küstriner Str. 23)

Hausansicht Damaschkestr. 23

Diese Stolpersteine wurden am 20.10.2009 verlegt.

Stolperstein für Clara Helfft

Stolperstein für Clara Helfft

HIER WOHNTE
CLARA HELFFT
GEB. ROSENTHAL
JG. 1873
DEPORTIERT 28.1.1943
THERESIENSTADT
ERMORDET MAI 1944 IN
AUSCHWITZ

Clara Helfft geb. Rosenthal ist am 22. Januar 1875 in Heilbronn in Württemberg geboren. Sie war mir Oskar Helfft verheiratet, der mit dem Zusatz Kaufmann noch bis 1942 im Berliner Adressbuch unter dieser Anschrift eingetragen war. Wahrscheinlich ist er gestorben, bevor er in ein KZ deportiert und ermordet werden konnte. Dieses Schicksal erlitt dann jedoch die Witwe.
Welchen Beruf sie ausübte, wann und warum sie nach Berlin ging und in welchem Jahr sie heiratete, ist nicht mehr herauszufinden. Sie wurde, wie aus dem Melderegister hervorgeht, zunächst aus der damaligen Küstriner Straße in die Elsässser Staße 85 zwangsumgesiedelt – wie in solchen Fällen üblich, hatte sie nur noch ein Zimmer statt einer Wohnung für sich. Von dort wurde Clara Helfft abgeholt und in ein Sammellager gebracht, das von der Gestapo in einem jüdischen Altersheim in der Gerlachstraße (die es heute nicht mehr gibt) eingerichtet worden war. Am 28. Januar 1943 wurde sie mit 100 Jüdinnen und Juden in einem Eisenbahnwagen vom Anhalter Bahnhof nach Theresienstadt deportiert, von da am 16. Mai 1943 mit 2 460 Menschen ins Vernichtungslager Auschwitz, wo sie von den deutschen Nazis ermordet worden ist.

Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf.
Quellen: Bundesarchiv; Adressbuch 1942; Archiv des Ghettos Theresienstadt/Terezin

Stolperstein für Eva Pruzanska

Stolperstein für Eva Pruzanska

HIER WOHNTE
EVA PRUZANSKA
GEB. PASCH
JG. 1876
DEPORTIERT 20.8.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 5.4.1943

Eva Pruzanska geb. Pasch ist am 30. Juli 1876 in Białystok in Polen geboren, einer Stadt rund 180 Kilometer nordöstlich von Warschau nahe der weißrussischen Grenze. 1941 wurde dort von der deutschen Polizei die jüdische Synagoge niedergebrannt, in die sie zuvor hunderte Juden getrieben hatte. Eva Pasch hatte die polnische Staatsangehörigkeit. Wann sie nach Berlin kam und was sie tat, ist nicht bekannt. Im August 1942 wurde sie in das Altersheim Große Hamburger Straße 26 gebracht, das für diesen Zweck missbraucht wurde. Am 20. August 1942 wurde sie in einem Waggon, der an den Zug nach Prag angehängt war, nach Theresienstadt deportiert und am 5. April 1943 dort in dem Ghetto, das wie anderen auch ihr als „Altersheim“ angepriesen worden war, umgebracht.

Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf.
Quellen: Bundesarchiv; Jüdisches Adressbuch von Gross-Berlin 1931; Theresienstädter Gedenkbuch, Band I-II, Prag 1995,