HIER WOHNTE
KARL MARX
JG. 1890
FLUCHT 1939 FRANKREICH
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 27.3.1944
AUSCHWITZ
ERMORDET 1945
Karl Marx, geb. 30.03.1890 in Landau, war Kaufmann. Er vertrat die Handelsfirma Marx & Co. Von 1934 bis 1938 wohnte er mit seiner Frau Margarete, geb. 23.07.1895, geb. Straus, Individualpsychologin, und den Kindern Peter, 10.07.1921, und *Marie Luise, geb. 07.06.1925, im Zikadenweg 49.
Die Kinder besuchten die private jüdische Waldschule Kaliski im benachbarten Stadtteil Grunewald. 1938 zog die Familie wegen schwieriger wirtschaftlicher Lage in die Schrammstr. 8 (Wilmersdorf) um, und von dort 1939 in die Sybelstr. 30 (Charlottenburg).
Karl Marx, seine Frau Margarete und Marie Luise flüchteten nach Frankreich, wo sie in Drancy interniert wurden. Peter war Übersetzer, flüchtete nach Belgien, wurde im Lager Malines, Caserne Dossin, interniert, 1942 mit 21 Jahren nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Zwei Jahre später, am 27.03 1944, wurden seine Eltern und Marie Luise mit dem 70. Transport nach Auschwitz deportiert. Dort wurde Karl Marx im Alter von 54 Jahren ermordet.
Margarete Marx überlebte und übersiedelte nach Frankreich. Sie klagte lange Jahre um Entschädigung wegen ihres Gesundheitszustandes.
Die Tochter Marie Luise überlebte Auschwitz ebenfalls und wanderte nach Canada aus, wo sie heute noch lebt.
Vor der Familie Marx gehörte das Haus dem Ingenieur Martin Dosmar, der mit seiner Frau Elisabeth, seinem Sohn Hans und seiner Tochter Eva bis zur Emigration nach Frankreich (1933) dort lebte und später unter schwierigen Bedingungen in die Schweiz flüchtete. Hans Dosmar schildert dies ausführlich im Eichkampbuch.
Text: Stolperstein-Inititative Eichkamp