Aufgrund der nationalsozialistischen Rassengesetze verlor Sternfeld Ende März 1937 seine Tätigkeit als Redakteur bei der „Sport-Welt“.
Bis 1939 lebte Sternfeld mit seiner zweiten Frau Lotte in der Wetzlarer Straße 23 in Berlin-Wilmersdorf. Die 1891 geborene Lotte Sternfeld geb. Brühl war von Beruf Lehrerin und bis zur Schließung aller jüdischen Schulen in Deutschland am 30. Juni 1942 an der Privaten Volksschule der Jüdischen Gemeinde in Siegmundshof 11 beschäftigt.
In diesem Jahr musste er mit seiner Frau und deren Schwester Anna Brühl in ein so genanntes „Judenhaus“ am Werderschen Markt 4a in Berlin umziehen. Sternfeld, seine Frau und deren Schwester bemühten sich 1940 um ein Visum für Indien. Zur Ausreise kam es jedoch nicht.
Ab März 1941 wurde Richard Sternfeld als Zwangsarbeiter bei Ehrich & Graetz in Treptow in der Bakelitabteilung eingesetzt. Am 27. Februar 1943 wurde er bei der so genannten „Fabrik-Aktion“ verhaftet und am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert.
Lotte Sternfeld war schon vorher am 26. Oktober 1942 nach Riga deportiert und dort nach Ankunft am 29. Oktober 1942 ermordet worden.
Nach Sternfeld benannte Arten: Phrynobatrachus sternfeldi (Ahl 1924), Chamaeleo (Rudis) sternfeldi (Rand 1963) auch Trioceros sternfeldi.
In Frankfurt am Main wurde von 1949 an jährlich bis in die 1960er Jahre hinein ein nach Dr. Richard Sternfeld benanntes Galopprennen gelaufen.
Veröffentlichungen von Richard Sternfeld (Auswahl):
Zahlreiche Schriften erschienen in der Reihe „Die Fauna der deutschen Kolonie“ (herausgegeben vom Zoologischen Museum Berlin in den Jahren 1908 bis 1910). „Die Reptilien und Amphibien Mitteleuropas“, von Schmeils Naturwissenschaftliche Atlanten, Meyer, Leipzig 1912. „Deutsche Vollblutzucht“, Band 39 der Flugschrift der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde, 1917. „Festa“. Reher, Berlin 1920. „Von Patience bis Nereide“, Nachdruck der Artikelserie in der Sport-Welt 1936-1937.
Siehe auch: Jüdische Zwangsarbeiter bei Ehrich&Graetz, Berlin Treptow, Herausgeber Aubrey Pomerance, Jüdisches Museum Berlin, DuMont 2003. Der Naturwissenschaftler Richard Sternfeld S. 113-116
Siehe auch den Eintrag bei Wikipedia
Text: Eva Sternfeld