HIER WOHNTE
CHARLOTTE MARCUSE
GEB. FEIBELSOHN
JG. 1905
FLUCHT 1938 FRANKREICH
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 7.10.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
1934 lernte Hans Charlotte (Lotte) Feibelsohn kennen.
Lotte, geboren am 1. Mai 1905 in Berlin, war die Tochter von Hugo und Ilse Feibelsohn. Sie verbrachte ihre Jugend in Berlin. Hugo war ein erfolgreicher Seidenhändler, der sein Geschäft in Roubaix, Frankreich, hatte. 1935 heirateten Hans und Lotte in Roubaix. Vermutlich um eine Arbeitsmöglichkeit und ein Bleibe zu finden, war Hans erst in Deutschland, dann in Frankreich und kurze Zeit in den späten 30-er Jahren in New York, bevor er wieder nach Berlin zurückkehrte. Schließlich zogen Hans und Lotte nach Frankreich.
Es gelang den beiden 1938 gemeinsame Ferien mit den Kindern Vera und Ralph in dem Küstenort Mers-les-Bains, Nord-Frankreich zu verbringen und auch noch 1939, in den letzten Tagen vor Ausbruch des Krieges. Lotte war für Vera und Ralph „Aunt Lotte“, die bis Juli 1942 liebevolle Briefe an Vera schrieb.
1941 war Hans in der französischen Heereskompanie eingeschrieben, wo er in der Verwaltung arbeitete. In einem Brief an Vera bezeichnet er sich als Schreibkraft. Hans und Lotte flohen dann nach Nizza. Sie wurden gefangen genommen, als sie ihr Versteck verließen, um ein Café aufzusuchen und nach Drancy verbracht. Es war den beiden nicht vergönnt zusammenzubleiben. Lotte wurde am 7. Oktober 1943 von Drancy nach Auschwitz deportiert und Hans am 20. November 1943. Zum Zeitpunkt ihrer Ermordung war Hans 45 Jahre alt, Lotte 38 Jahre.