Diese Stolpersteine wurden am 20. November 2021 verlegt.
Stolpersteine Goethestraße 49
Bild: ITS Arolsen
Er floh einen Tag nach seiner Entlassung mit seiner Tochter Doris nach Frankreich und wartete dort auf die Ankunft seiner Frau Gertrud mit Tochter Eva. Seine Frau löste vor ihrer Flucht die Wohnung in Berlin auf und kam mit Eva bei Verwandten unter, bevor sie drei Monate später nach Frankreich flüchten konnten.
Paul Max Eisner konnte für sich und seine Familie Visa für Paraguay bekommen. Mit einem Schiff von Cherbourg rettete sich die Familie über Uruguay nach Paraguay. Dort arbeitete er unter sehr schlechten Bedingungen im Innern des Landes auf einem Wochenmarkt als Fleischer. Da die Familie dort unmöglich weiterleben konnte, reisten sie nach acht Monate nach Argentinien und lebten dort als Illegale ohne Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, aber immerhin etwas besser als vorher.
1949 erlitt Paul Max Eisner einen Gehirnschlag und konnte nicht mehr arbeiten. Er war Invalide. Er stellte in Deutschland einen Antrag auf Entschädigung für sich und seine Familie. U.a. beantragte er die Erhöhung der Minderung seiner Erwerbsfähigkeit (M.d.E), sowie eine Erhöhung der Kriegsopferrente. Die Ärzte in Argentinien plädierten zwar auf 100% M.d.E, aber es wurden ihm nur 5% zugestanden – und das auch erst nach einem Widerspruch der Jewish Claims Conference. Das wirkte sich auf seine Rente nicht aus. Zudem zog sich die Bearbeitung dieser Anträge über Jahre hin, sodass er den Abschluss der Verfahren nicht mehr erlebte. 1958 erkrankte er nochmals schwer und verstarb am 17. Juli 1958 in Buenos Aires.
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Eisner, Paul und Doris Abmeldung
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Eisner, Eva - Entlassung der Schule