Ihrer Tochter Marion war 1939 (und nicht 1938, wie ein gerade gefundenes Dokument belegt) mit Hilfe einiger Menschen die Ausreise nach Palästina gelungen. Sie war damals noch 13 Jahre alt, viel zu jung, um auf sich gestellt ein Leben ohne Eltern in dem damals noch unwirtlichen Palästina zu beginnen. In dem Einbürgerungsformular werden Victor Mandelberg und Gerd Schindler als Paten für Marion genannt. In der ersten Zeit hat sie auch bei Victor Mandelberg in Tel Aviv gelebt.
Marion heiratete 1949 Karl Bender. Er war am 16. April 1921 in Bad Homburg geboren worden. Auch er hatte Deutschland 1936 ohne seine Eltern verlassen und war mit einem Kindertransport nach Palästina gekommen. Ebenso wie Marion verlor er seine Angehörigen im Holocaust. Seinem deutschen Namen fügte er den hebräischen Namen Zwi hinzu. Er wurde leitender Angestellter in der Stadtverwaltung von Bat Yam, einem Vorort Tel Avivs. Marion arbeitete dort als Krankenschwester. Am 24. März 1950 wurde der Sohn Daniel geboren, 4 Jahre später der jüngere Sohn Ori.
Marion Bender – sie nannte sich nach ihrer Einbürgerung Miriam – starb am 6. August 1992 in Tel Aviv, Karl Zwi Bender am 4. Januar 1999.
Biografische Zusammenstellung: Karin Sievert
Stolpersteininitiativen Charlottenburg – Wilmersdorf
Quellen:
Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945
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Theresienstädter Gedenkbuch Holocaust.cz
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Brandenburgisches Landeshauptarchiv www.blha.de;
Berliner Adressbücher – Zentral- und Landesbibliothek Berlin
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Bundesarchiv Deportationslisten
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Gottwald/Schulle „Die Judendeportationen aus dem Deutschen Reich 1941 – 1945“
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Yad Vashem – Opferdatenbank
weitere Angaben von Daniel Bender
Fotos privat