HIER WOHNTE
KLARA KAILE
EISENSTAEDT
GEB. FERNBACH
JG. 1875
DEPORTIERT 27.11.1941
RIGA
MASSENERSCHIEßUNG
30.11.1941
RIGA-RUMBULA
Klara Eisenstaedt, geb. Fernbach wurde am 20.August 1875 in Koschminek, dem heutigen Kozminek geboren. Sie heiratete am 15. Juni 1899 den Kaufmann Ismar Eisenstaedt, geboren am 15. Mai 1868. Aus dieser Beziehung ging die Tochter Edith, geboren am 27.Mai 1904 hervor. Drei weitere Kinder waren zuvor im Säuglingsalter gestorben. Jacob Werner, geboren am 25. August 1900 starb nach zehn Wochen, Beatrice wurde am 26. Oktober 1901 geboren und wurde nur acht Monate alt und Manfried starb vier Tage nach seiner Geburt am 21. April 1903.
Klara Eisenstaedt war Schneiderin. Es gibt Hinweise, dass sie als Heimarbeiterin ihren Unterhalt verdient hat. Über das Familienleben gibt es keine gesicherte Erkenntnis.
Die Familie lebte zunächst gemeinsam in der Innsbrucker Straße 25 in Berlin. Frau Klara Eisenstaedt hatte den Mietvertrag für die Wohnung Eisenzahnstraße 4 alleine unterschrieben. Heute können wir davon ausgehen, dass sie dort ohne ihren Mann gewohnt hat. Vermutlich hatten sich die Eheleute getrennt, denn Ismar Eisenstaedt war am 30. Juli 1939 in seiner Wohnung in der Fehrbelliner Straße 33 tot aufgefunden worden.
Die Tochter Edith lebt mittlerweile in Australien und heißt Frau Meyer.
Laut Volkszählung vom 17. Mai 1939 und Berliner Adressbuch lebte Frau Eisenstaedt von 1936 bis 1943 in der Eisenzahnstraße 4.
Am 27.November 1941 wurde Klara Eisenstaedt mit dem 7. Transport nach Riga deportiert.
Die Waggons transportierten 1053 Menschen, darunter 89 Kinder. Der Transport kam am 30.November 1941 in Riga an und Frau Klara Eisenstaedt starb noch am selben Tag.
Recherche/ Text: Wilfried Reul