Der berühmte Chirurg Ferdinand Sauerbruch lebte seit 1939 mit seiner zweiten Frau Margot in der Herthastr. 11 in Grunewald. Seine Rolle während der Zeit des Nationalsozialismus ist umstritten. Einerseits war ein international bekanntes Aushängeschild und erhielt Auszeichnungen auch von Hitler persönlich. Andererseits hatte er Kontakte zum Widerstand. 1945 wurde der damals 70jährige von den Russen an der Charite als Chefchirurg herausgestellt, obwohl er gesundheitlich mehr und mehr zur Belastung wurde. Schließlich wurde er 1949 pensioniert und arbeitete seit Anfang 1950 bis kurz vor seinem Tod am 2. Juli 1952 hier in der damaligen Privatklinik bei Dr. Julius Jungbluth – auch hier wohl eher als Werbeträger, denn als medizinische Kraft. Die Büste wurde von der damaligen Grunewald-Klinik im November 1985 aufgestellt. Die Beteiligung des damaligen Wilmersdorfer Bezirksbürgermeisters Horst Dohm an der Enthüllung wurde in der BVV äußerst kontrovers diskutiert – wegen der
NS-Belastung Sauerbruchs.
Margot Sauerbruch arbeitete als Internistin am Martin-Luther-Krankenhaus. Sie war 45 Jahre lang Gesellschafterin der “Pharmazeutische und Kosmetische Präparate Böttger GmbH”. Sie starb am 3.2.1995 in ihrem Haus in der Trabener Straße.