Gedenktafel für Max Planck

Berliner Gedenktafel (Porzellantafel der KPM) an dem Haus Wangenheimstr. 21, enthüllt am 4.10.1989

Gedenktafel für Max Planck, Wangenheimstr.21, Foto: KHMM

Gedenktafel für Max Planck, Wangenheimstr.21, Foto: KHMM

BERLINER GEDENKTAFEL

In dem früher hier stehenden Haus
lebte von 1905 bis 1944
MAX PLANCK
23.4.1858 – 4.10.1947
Physiker, seit 1889 Professor an der Berliner Universität, 1918 Nobelpreis.
Entdecker des Planck’schen Wirkungsquantums
1930 bis 1937 und 1945/46 Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft,
seit 1946 Max-Planck-Gesellschaft

Wangenheimstr. 21, Gedenktafel für Max Planck, Foto: KHMM

Wangenheimstr. 21, Gedenktafel für Max Planck, Foto: KHMM

Max Planck wohnte hier in der Nachbarschaft der Bonhoeffers bis sein Haus 1943 bei einem Bombenangriff zerstört wurde. “Wer das Haus in der Wangenheimstraße betrat”, berichtete Agnes von Zahn-Harnack, die frühere Nachbarstochter, “der mochte es nüchtern und streng nennen mit der dunkel paneelierten Halle, den erns-ten Bildern, der Kühle der Linienführung der Möbel und Gebrauchsgegenstände. Aber keiner konnte übersehen, dass gerade in diesem Vorgarten gleich bei der Pforte in jedem Frühjahr die ersten Leberblümchen und Primeln blühten … Und keiner konnte überhöhren, dass aus diesen Fenstern manchmal wunderbare Musik drang…” Es war der Hausherr selbst, der am Flügel saß und entweder seinen engen Freund, den berühmten Geiger Joseph Joachim begleitete oder seinen ebenso berühmten Kollegen Albert Einstein, der leidenschaftlich Geige spielte. Einstein ging als Physiker keinem Streitgespräch aus dem Weg, aber als Geiger war er äußerst empfindlich und konnte Kritik nicht ertragen.
Bei Hauskonzerten im Planckschen Haus glänzte außerdem der Physikerkollege Ot-to Hahn als Tenor, Sohn Erwin Planck spielte Cello und häufig waren Gäste aus den Familien Harnack, Delbrück und Bonhoeffer zugegen. Auch die Physikerkollegin Lise Meitner war oft dabei, konnte aber nur in der Physik mithalten. Bei der Musik beschränkte sie sich aufs Zuhören.
Um 1900 soll der Wissenschaftler seinem damals siebenjährigen Sohn bei einem Spaziergang durch den Grunewald von seiner Entdeckung einer neuen Naturkon-stanten erzählt haben, die später als “Plancksches Wirkungsquantum” in die Physik einging und für die Max Planck 1918 den Nobelpreis für Physik erhielt.
Das Leben Max Plancks hier in Grunewald wurde von privaten Schicksalsschlägen überschattet. 1909 starb seine erste Ehefrau Marie. Keines der vier Kinder aus die-ser Ehe überlebte den Vater. Der älteste Sohn Karl verblutete im Ersten Weltkrieg. Die beiden Zwillingstöchter Grete und Emma starben bei der Geburt ihres jeweils ersten Kindes und der Lieblingssohn Erwin Planck wurde am 23. Januar 1945 als Mitwisser des Attentats gegen Hitler hingerichtet.
Max Planck blieb bis ins hohe Alter aktiv. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm der 87jährige erneut die Geschäfte des Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, aus dem ihn die Nationalsozialisten 1937 vertreiben hatten. 1946 wurde die nach ihrem Ehrenpräsidenten benannte Max-Planck-Gesellschaft als Nachfolgeorganisati-on der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft gegründet. Max Planck starb am 4. Oktober 1947 in Göttingen.