Walther Nithack-Stahn
Der am 23.10.1866 in Berlin geborene evangelische Theologe und Schriftsteller Nithack-Stahn war von 1906 bis zu seiner Emeritierung 1929 Pfarrer an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und hielt am 2.9.1911 (Sedanstag) eine Predigt für den Völkerfrieden. Er war Mitglied des Schutzbundes der Schriftsteller und schrieb zahlreiche Romane und Erzählungen. Er wohnte in der Achenbachstraße (heute Lietzenburger Straße) 18/19 in Charlottenburg. Er starb 1942.
Am 30.3.1950 wurde die Nithackstraße (zwischen Spandauer Damm und Schustehrusstraße) nach ihm benannt.
Der Publizist Dr. theol Andreas Meier überreichte Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann im Beisein der Enkelin des Pfarrers, Barbara Treskatis, am 11.11.2014 in den Nithack-Stuben, Nithackstr. 6, einen Sonderdruck seines in der Zeitschrift für Kirchengeschichte erschienenen Aufsatzes: “‘Streich diese Predigt durch, wie alle, die ich bis heute gehalten!’ Neu erschlossene Texte von und über Walther Nithack-Stahn (1866-1940)”.
Reinhard Naumann:
bq. 100 Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges ist es überfällig, einen Pfarrer zu ehren, der sich vor dem Krieg, während des Krieges und nach dem Krieg aktiv für den Frieden einsetzte. An der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, die am 1.9.1895 von Kaiser Wilhelm II. mit großem militärischem Zeremoniell eingeweiht worden war, setzte er ganz bewusst einen friedenspolitischen Schwerpunkt. Leider war er mit dieser Haltung auch in der evangelischen Kirche damals eine Ausnahme und musste sich viel Kritik gefallen lassen. Umso mehr freue ich mich, dass Dr. Andreas Meier sich für die Erinnerung an diesen außergewöhnlichen Theologen und Schriftsteller einsetzt.
-
Lebensdaten von Walther Nithack-Stahn, zusammengestellt von Andreas Meier
-
Andreas Meier: "Streich diese Predigt durch, wie alle, die ich bis heute gehalten!" Neu erschlossene Texte von und über Walther Nithack-Stahn (1866-1942), in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 125. Band 2014 Heft 1, S.30-56
Nithackstraße