Baudenkmal
Das Haus wurde 1935 von Jörg Schleicher für die Eltern Dietrich und Klaus Bonhoeffers als Alterssitz erbaut. Hier fanden konspirative Gespräche des Widerstandes gegen die Nationalsozialisten unter maßgeblicher Beteiligung von Familienmitgliedern statt. Dietrich Bonhoffer (4.2.1906 – 9.4.1945), evangelischer Theologe und Leiter des Predigerseminars der Bekennenden Kirche, entschiedener Gegner des Nationalsozialismus, aktiv im Widerstand tätig, wurde 1943 in diesem Haus von der Gestapo verhaftet und im KZ Flossenbürg erhängt.
Klaus Bonhoeffer 5.1.1901 – 23./24.04.1945, Jurist, Syndikus der Lufthansa, ebenfalls entschiedener Gegner des Nationalsozialismus, war in die Attentatspläne der Verschwörer um General Ludwig Beck und Carl Friedrich Goerdeler eingeweiht. Er wurde im Oktober 1944 verhaftet und auf einem Ruinengelände vor dem Gestapo-Gefängnis in Berlin-Tiergarten erschossen.
Nach einer Zwischennutzung durch die Evangelische Studentengemeinde wurde das Haus umgebaut und 1987 als “Erinnerungs- und Begegnungsstätte” in Trägerschaft der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz eröffnet. Es steht nach Rücksprache für Besuche und Klausurtagungen offen. Eine ständige Ausstellung informiert über Leben und Werk Dietrich Bonhoeffers, Präsenzbibliothek, Videothek. 1988 wurde eine Gedenktafel am Haus enthüllt.