Baudenkmal
Das neungeschossige Geschäftshaus mit einem Querriegel über der Kantstraße an der Westkante des Breitscheidplatzes wurde 1957-60 von Gustav Sobotka und Franz Heinrich Müller gebaut. Die Rasterfassade war mit Muschelkalkplatten verblendet. Benannt wurde der Gebäudekomplex nach einem Inkasso-Unternehmen, das 1872 in Frankfurt/M. gegründet wurde, bald nach Berlin umzog und schließlich am Breitscheidplatz residierte. Der Brückenbau war ein Beispiel für das Bauen nach dem Leitbild der autogerechten Stadt.
Gemäß den Planungen der alten (ITAG) wie der neuen Eigentümerin, der Frankfurter Casia Immobilien-Management GmbH, wurde 2004 der Abriss zugunsten eines 120 Meter hohen Hochhausbaues beschlossen und an seiner Stelle die Errichtung eines dreiteiligen Gebäudekomplexes mit acht, neun und 33 Geschossen unter dem Namen FOCUS von Architekt Christoph Langhof vorgesehen. Die Überbauung der Kantstraße sollte aufgegeben und die Sichtachse zum Breitscheidplatz wieder freigelegt werden. Allerdings wurde die Hochhausplanung kritisiert, unter anderem wegen einer möglichen Verschattung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche . Im Mai 2008 setzte sich der von der Wall AG gegründete Verein “Denk mal an Berlin” für den Erhalt des Hauses ein. Der Bau sei von hoher Qualität und vereine wichtige Traditionen wie den Bauhaus-Stil und den Rationalismus. Im Oktober 2008 wurde
bekannt, dass die Abriss- und Neubaupläne wegen Finanzierungsproblemen zunächst ausgesetzt wurden. Am 5.5.2009 begann schließlich der Abriss des Gebäudes.
Im September 2011 wurde bekannt, dass die Strabag Real Estate aus Köln das Grundstück gekauft hat. Sie will unmittelbar gegenüber dem gerade fertig gestellten 118 Meter hohen Hochhaus am Zoofenster ein ebenfalls 118 Meter hohes ‘Upper West’ (zunächst war der Name “Atlas-Tower” vorgesehen) mit 33 Etagen errichten.