Damaschkestraße

Die heutige Damaschkestraße hieß seit 1892 “Küstriner Straße”. Sie wurde 1950 benannt nach dem Sozialpolitiker und Pädagogen Adolf Wilhelm Ferdinand Damaschke. Er lebte von 1865 bis 1935 in Berlin und setzte sich als Publizist und Sozialpolitiker vor allem für eine Bodenbesitzreform ein. Einen wichtigen Impuls zu seinem Lebensthema bekam er durch einen Vortrag des Nationalökonomen Adolph Wagner, in dem es um die Gewinne der Bodenspekulanten nach dem Krieg 1870/1871 ging. Die bis um 30 Prozent gestiegenen Bodenpreise ließen über Nacht Tausende von Berliner Arbeiterfamilien, die ihre Mieten nicht mehr bezahlen konnten, obdachlos werden. Die Anhängerschaft Damaschkes war zu Beginn der Weimarer Republik so stark, dass man ihn für den Fall einer Volkswahl zum Kandidaten für das Amt des Reichspräsidenten kürte. Da sich aber der Reichstag am 24. Oktober 1922 mit der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit auf Friedrich Ebert verständigte, unterblieb die Volkswahl verfassungsgemäß und damit auch Damaschkes Kandidatur.