Gewöhnlich landen doch Pop-ups im Blocker? Scherz beiseite. Verkehrsplanerisch bewirken Pop-up-Radwege weder temporär noch permanent mehr Mobilität, denn:
- das Fahrrad kann die Mobilität des Autos nicht erreichen,
- eine „freiwillige“ Abnahme des Autoverkehrs (hygienisch am sichersten) ist weder generell noch wegen Corona zu erwarten,
- temporäre Steigerungen des Fahrradverkehrs wiegen, wo überhaupt vorhanden, die Demobilisierung und Abgase durch Staus (auch von Bussen etc.) nicht auf, und
- selbst das real vorhandene Mehr an Platz und Sicherheit kann nicht nachhaltig überzeugen.
Weil es wegen des Parkens und durch Liefertätigkeiten stets gefährlich bleibt, das Fahrrad zwischen fließenden und ruhenden Verkehr zu sortieren – gerade bei hohem Verkehrsaufkommen wie z. B. in der Kant-, Kaiser-Friedrich- und Konstanzer Straße.
Das Problem wird nur durch Radwege auf dem oder direkt neben dem Bürgersteig gelöst. Wo aber bleiben diese Radwege?
Muss man bei Platznot umsortieren – am besten zwischen Bürgersteig und ruhenden Verkehr – so braucht es auch Lieferzonen, Parkhäuser/-inseln sowie flankierend eine Steigerung im Verkehrsfluss, um bei weiterhin zunehmender Verkehrsbelastung unsere heutige Mobilität auch nur annähernd aufrecht zu erhalten.
Jan von Ertzdorff-Kupffer