Die Corona-Pandemie stellt uns vor nie dagewesene Herausforderungen und offenbart zugleich, wo bisher an den Bedürfnissen der Menschen vorbeigeplant wurde – auch im Bezirk.
Zuhause bleiben, Abstand halten – für Wohnungslose, Opfer häuslicher Gewalt und Geflüchtete ist das nicht umsetzbar. Der Bezirk muss ihre Unterbringung und langfristige Betreuung gewährleisten, etwa durch Akquirieren leerstehender Ferien-/Wohnungen. Nur ein eigenes, sicheres Zuhause ermöglicht wirklichen Schutz.
Nicht erst seit Corona nutzen immer mehr Menschen das Fahrrad. Doch der Bezirk hat es versäumt, die vom Senat für den Ausbau der Radinfrastruktur bereitgestellten Mittel zu nutzen. Pop-up-Radstreifen müssen jetzt eingerichtet werden und zum Schutz von Radfahrenden und der Umwelt dauerhaft erhalten bleiben.
Die verschlafene Digitalisierung macht Bezirksverwaltung und BVV größtenteils handlungsunfähig, beide müssen endlich umfassend digitalisiert werden. Digitale Unterrichtsformen dürfen sozialbenachteiligte Schüler*innen nicht ausschließen. Die Beantragung wohlfahrtsstaatlicher Leistungen muss weiter unbürokratisch erfolgen.Die Bekämpfung der sozialen Folgen der Krise muss jetzt angegangen werden: solidarisch, nachhaltig, zukunftsgewandt!
Frederike-Sophie Gronde-Brunner