Sprache bildet die Grundlage unseres Miteinanders. Die Vielfalt im Leben, in der Berufswahl, in den Interessen, Wünschen und Zielen der Menschen muss sich auch in der Sprache wiederfinden. Und ja, auch die Gleichstellung der Geschlechter bringt sich durch unsere Sprache zum Ausdruck. Genauso, wie sich die Gesellschaft kontinuierlich verändert, muss sich auch die Sprache stetig weiterentwickeln.Dabei gibt es sicherlich manchmal Irrwege. Einige Sprachverrenkungen, die eher ideologisch motiviert sind, fördern nicht die Gleichberechtigung, sondern rufen verständlicherweise Abwehrreaktionen hervor. Manch ein politischer Akteur möchte deshalb nicht nur an längst vergangenen Gesellschaftsbildern festhalten, sondern auch sprachlich die Rolle rückwärts ausführen. Diese liegen aber ebenso falsch wie jene, die beim Wunsch nach geschlechtergerechter Sprache plötzlich Wörter mit Sternchen versehen, die schon vorher geschlechtsneutral waren.
Als Freie Demokraten stehen wir für Eigenverantwortung und Selbstbestimmung. Das heißt auch, dass ein jeder selbst entscheiden darf, ob in den eigenen Texten und Äußerungen denn nun Sternchen, die weibliche und männliche Form gemeinsam oder sonst eine Form der Geschlechterdarstellung genutzt wird. Entscheidend ist, dass die Gleichberechtigung durch unser Reden und Handeln deutlich wird. Das ist allemal sinnvoller, als reine Ideologie, eine Sprachpolizei oder Reisen in längst vergangene Zeiten.
Pascal Tschörtner