Baden für alle, auch oben und unten ohne? Diese Freiheit, im ganzen Halensee schwimmen zu können, ist erneut dahin. Schon 2003 war ein Badeverbot wegen zu hoher Bakterienbelastung ausgesprochen worden. Damals wie heute gilt die Badeerlaubnis nur für den Bereich des Strandbades. Für eine nachvollziehbare Entscheidung hilft es, die Messergebnisse transparent zu machen. Die Bürger fragen sich zurecht, ob die Bakterien nur das Strandbad aussparen und es nicht notwendig wäre, die Wasserqualität insgesamt zu verbessern. Die Realität zeigt, dass früher wie heute das Badeverbot ignoriert wurde. Fehlende Kontrolle, eigentlich zum Schutz des Bürgers und der Natur, ist wegen des Personalmangels im Bezirksamt Fehlanzeige. Wollen wir einen ehrlichen Naturschutz, der dem Artensterben entgegenwirkt? Dann müssen wir liebgewonnene Gewohnheiten in Frage stellen und dies auch konsequent kontrollieren. Oft sind auch die hohen Eintrittspreise des Strandbades in der Kritik. Bei der
nächsten Vertragsverlängerung des Pächters kann man gegebenenfalls versuchen, auf diese Einfluss zu nehmen. Bis dahin gilt jedoch, dass nicht der Bezirk die Preise zu bestimmen hat. Die Gesundheit der Bürger zu stärken und das Schwimmen zu ermöglichen, muss bei allen Beteiligten das vorrangige Anliegen sein.
Stephanie Fest