Frage an Radio Eriwan: Erfolgte die Kündigung der Wirtin aus politischen Gründen, weil sie auch der AfD Räume vermietet hat? Im Prinzip: N e i n ! Aber: Der Grüne Bezirksstadtrat hatte der Wirtin schon früher nahegelegt, sich politisch zurückzuhalten. Jetzt will er dort „Demokratieförderung“. Die Linke in der BVV sieht mit der AfD im Ratskeller rechte Umtriebe am Werk und den Sieg des Sozialismus in Gefahr. SPD, CDU und Grüne sagen scheinheilig: Hat mit Politik nichts zu tun und stimmen in trauter Eintracht gegen den Antrag der AfD, der fordert, die Kündigung zurückzunehmen. Die FDP findet: Kündigung ist politisch, stimmt mit der AfD. Die Wirtin sagt, sie sei neutral, müsse laut Vertrag an alle Parteien vermieten. Stimmt nicht, sagt der Stadtrat. Und Linksextreme hatten mehrfach gegen die AfD im Ratskeller protestiert und Scheiben eingeworfen. Abgesehen davon, hat die Kündigung aber rein gar nichts mit Politik zu tun. Übrigens: Ein neuer Mieter/Pächter wird
sich nicht finden. Der müsste nämlich sehr viel Geld in die Hand nehmen, um das Traditionsrestaurant zu modernisieren. Das Bezirksamt hat auch keine Mittel dafür. Das war’s dann: Adieu, Ratskeller. Die Menschen im Bezirk werden ihn vermissen. Aber die fragt ja keiner.
Michael Seyfert