Thema des Monats Juni 2016

Fortführung demenzfreundliche Kommune

Die Initiative „Demenzfreundliche Kommune Charlottenburg-Wilmersdorf“ verbindet die Abteilung Gesundheit und Soziales des Bezirksamtes sowie den Gerontopsychiatrisch-Geriatrischen Verbund Charlottenburg-Wilmersdorf e.V. (GPV) als gemeinsame Initiatoren und Partner. Im Frühjahr 2015 feierte sie ihr 5jähriges Bestehen und ist damit die älteste „Demenzfreundliche Initiative“ Berlins. Mittlerweile haben die meisten anderen Bezirke sich dieser Bewegung angeschlossen und ebenfalls eigene Initiativen gebildet, mit jeweils verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten. Im Kern geht es aber immer um das Gleiche: Bei den Bürgerinnen und Bürgern einer Kommune, Institutionen und Organisationen Verständnis für die Interessen von an Demenz erkrankten Menschen und ihren Angehörigen zu wecken, mit Aktionen auf sie aufmerksam zu machen, das Wissen über die Erkrankung und die selbstverständliche Einbindung dieser Menschen in den kommunalen Alltag zu fördern. Dazu haben die Partner in Charlottenburg-Wilmersdorf seit dem Jahr 2010 eine Vielzahl von über 200 Veranstaltungen wie Lesungen, Kinovorführungen und Ausstellungen organisiert bzw. gefördert. Mittlerweile ist spätestens seit dem Kinofilm „Honig im Kopf“ mit Till Schweiger das Thema Demenz gut bekannt und es gibt eine ganze Reihe von Organisationen und Vereinen, die spezielle Veranstaltungen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen im Bezirk anbieten. Es bleibt dennoch eine Menge zu tun: Einzelhandel und Banken, Polizei, Feuerwehren, Krankenhäuser wie auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind auf die Bedarfe von Menschen mit Demenz nicht optimal eingerichtet und auch auf der Ebene der Quartiere/Kieze muss noch viel getan werden, um Menschen mit Demenz in jeder Phase ihrer Erkrankung ein optimales Umfeld zu bieten. Im März 2016 wurde eine eintägige Fachveranstaltung „Menschen mit Demenz im Öffentlichen Raum“ im Rathaus Charlottenburg durchgeführt, auf der Vertreter*innen aus Kommunen, Einzelhandel, Öffentlichen Verkehrsbetrieben und der Pflege zu diesem Thema erstmals zusammenkamen und die bundesweite Beachtung fand. Ebenso laufen unter anderem Gespräche zwischen Stadtteilzentren, Pflegeeinrichtungen und weiteren Organisationen um die Pflege stärker in die Quartiere zu integrieren. Es ist also noch ein langer Weg – aber jede Station auf diesem Weg zeigt, dass er den Aufwand wert ist. Informationen zum Thema: www.demenzfreundliche-kommunen.de, GPV, Stephan Schikorra MPH, Knobelsdorffstraße 72, Tel 35125110,” E-Mail:

CDU-Fraktion

Seit Anfang 2010 gibt es im Bezirk das Projekt „Unsere Kommune ist demenzfreundlich“ als Gemeinschaftsaktion des gerontopsychiatrisch-geriatrischen Verbundes Charlottenburg-Wilmersdorf (GPV) und dem Bezirksamt. Die bereits bestehenden Angebote zu erweitern und auszubauen ist außerordentlich wichtig, da gerade in unserem Bezirk die Anzahl der Menschen mit Demenz zunimmt. Die CDU-Fraktion unterstützt das Bezirksamt in dem Bestreben, die Situation dementer Menschen im Bezirk weiter zu verbessern. Sie begrüßt ausdrücklich die Initiative zur Schaffung sogenannter „Schutzräume“ für Demente sowie die Erarbeitung gemeinsamer Leitlinien in der Dementenarbeit zwischen Verwaltung und ambulanter Pflegedienste. Darüber hinaus ist die Wiedereinsetzung eines Altenhilfeplaners für den Bezirk unabdingbar. Die CDU-Fraktion wird sich bei den kommenden Haushaltsberatungen für die Umsetzung einsetzen.
Helmut Süß

SPD-Fraktion

Seit 2010 ist Charlottenburg-Wilmersdorf eine anerkannte demenzfreundliche Kommune. Durch das Engagement vieler Institutionen und des Bezirksamtes ist es gelungen, ein feinmaschiges Netz von Hilfsangeboten zu knüpfen. Das war und ist aus Sicht der SPD-Fraktion auch wichtig und weiterhin erforderlich. Der Anteil der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in unserem Bezirk steigt ständig an und somit wächst auch die Anzahl der betroffenen Personen, die die vorhandenen Hilfsangebote benötigen und nutzen. Bürgerschaftlicher Einsatz und bezirkliche Unterstützung sind ein Meilenstein bei der Integration dementer Menschen in das soziale Umfeld und eine große Unterstützung für die betroffenen Angehörigen. Wir werden uns auch weiterhin für den Erhalt und den Ausbau entsprechender Projekte einsetzten.
Annegret Hansen

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Viele Menschen sind in Charlottenburg-Wilmersdorf bei erfreulicher Gesundheit. Neben dem Erhalt der Gesundheit gilt es Strukturen zu schaffen, damit sich alle soweit es geht zurecht finden können oder die Hilfe bekommen, die sie benötigen. Das gilt auch für von Demenz Betroffene. Auf Grüne Initiative wurde Charlottenburg-Wilmersdorf in Zusammenarbeit mit dem geriatrisch-gerontopsychiatrischen Verbund Demenzfreundliche Kommune. Dazu gehören fünf Schutzräume, die in Abstimmung mit der Polizei eingerichtet wurden. In ihnen werden orientierungslose Menschen bis zur Rückkehr in ihrer Wohnumgebung versorgt. Der Kontakt mit demenziell erkrankten Menschen in der Öffentlichkeit fordert uns heraus, dieses Projekt weiter voranzubringen, um so die Öffentlichkeit über den richtigen Umgang mit den Betroffenen zu informieren und die Angehörigen zu unterstützen. Für den Fall von Pflegebedürftigkeit müssen wir eine ausreichende, menschennahe Infrastruktur im Bezirk haben.
Alexander Kaas Elias