CDU-Fraktion
Die CDU-Fraktion hält es für unerlässlich, ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) für die Beschäftigten unseres Bezirks einzuführen. Die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz kann die Rate der Arbeitsunfähigkeiten senken und die Produktivität steigern. Eine gesündere Mitarbeiterschaft mit höherer Motivation und ein gutes Arbeitsklima im Bezirk tragen nicht nur zur Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter/Innen, sondern auch zum Erfolg einer Verwaltung bei. Die Gestaltung eines BGM muss vom Bezirksbürgermeister als zuständigem Bezirksamtsmitglied zeitnah organisiert werden. Wir halten das gerade in Hinblick auf die Altersstruktur und die ständig zunehmende Arbeitsbelastung der Beschäftigten im Bezirk für dringend erforderlich.
Ein BGM gehört heute selbstverständlich zum Personalmanagement und gehört zur Fürsorgepflicht des Arbeitgebers.
Karsten Sell
SPD-Fraktion
Durchschnittlich 38,2 Krankheitstage in der Bezirksverwaltung in 2013 – Bundesdurchschnitt 12,6 – sind auch auf die hohe Belastung der zu wenigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zurückzuführen. Es muss hier einmal Dank ausgesprochen werden für deren Leistungsbereitschaft unter nicht einfachen Bedingungen! Wir dringen schon lange auf mehr Personal und unterstützen die Bemühungen des Bezirksbürgermeisters, der mit einem Katalog von Maßnahmen im Krankheitsfall Hilfe anbietet. Das wurde am 17.3.2015 im Bezirksamt beschlossen. Ein Gesundheitsmanagement wird mit Krankenkassen, einer externen Sozialberatung und einer Gesundheitskoordinatorin die Ursachen erforschen und Hilfe anbieten. Dafür wird aber auch Geld, ungefähr 85.000 Euro, benötigt. Das Personal wird an diesem Prozess beteiligt. Mehr Personal, das gesund ist und bleibt, wird nicht nur für den Bezirksbürgermeister, auch für die SPD-Fraktion Ziel sein und bleiben.
Wolfgang Tillinger
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Die alarmierend hohen Krankenstände in vielen Bereichen der Bezirksverwaltung zeigen: es besteht akuter Handlungsbedarf. Andere Bezirke sind mit der Entwicklung ihres Betrieblichen Gesundheitsmanagements schon deutlich weiter. Charlottenburg-Wilmersdorf hat sich eine Neuausrichtung vorgenommen und steht dabei vor großen Herausforderungen. Vor allem gilt es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuzuhören, um die spezifischen Ursachen für hohe Erkrankungsquoten in den einzelnen Fachbereichen zu erkennen. Der Analyse müssen aber auch Taten folgen. Zur Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit sind gezielte Maßnahmen dringend notwenig, die gemeinsam mit den Beschäftigten umzusetzen sind. Das Bezirksamt muss mit immer weniger Personal immer mehr Aufgaben erledigen. Umso wichtiger ist das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch ihre Freude an der Arbeit. Hier bleibt noch viel zu tun.
Christoph Wapler
Piraten-Fraktion
Nach allgemeiner Auffassung wird unter betrieblichem Gesundheitsmanagement verstanden, die Ressourcen der Beschäftigten zu stärken und den Arbeitsausfall durch Krankheit zu minimieren. Dies soll die Arbeitsbedingungen und Lebensqualität am Arbeitsplatz verbessern, die Motivation, Produktivität und Dienstleistungsfähigkeit fördern. Folgt man dieser Beschreibung, so ist es sehr wichtig, auch auf bezirklicher Ebene ein betriebliches Gesundheitsmanagement zu betreiben. Dies muss mit einer Analyse/Bestandsaufnahme beginnen, welche gesundheitlichen Probleme auftreten. Sind es lange Fehlzeiten und warum? Ungünstige Arbeitszeiten, geringe Anerkennung der Tätigkeit, Überlastung? Ist der Personalmangel schuld? Trifft letzteres zu, wie kann dann mit den geringen vorhandenen Ressourcen Abhilfe geschaffen werden? Fazit: Betriebliches Gesundheitsmanagement ist von großer Bedeutung für das Personal in Charlottenburg-Wilmersdorf, zu wünschen ist, dass auch die Durchführung und
Lösung von Problemen durch den Bezirk geleistet werden kann.
Holger Pabst
Die Linke
Arbeit macht Spaß? Na ja, nicht immer. In manchen Fällen macht sie sogar krank. Hoher Zeitdruck in Verbindung mit mangelnder sozialer Anerkennung, dürftiger Bezahlung, schlechtem Betriebsklima oder Über- oder Unterforderung verursacht schädlichen Stress. Das haben unlängst mehrere internationale Studien nachgewiesen. Was in einer bezirklichen Verwaltung dazukommt, ist die häufige Begegnung mit unzufriedener Kundschaft. Diese ist oft über lange Wartezeiten, umständliche Vorgänge oder unverständliche Entscheidungen verärgert. Nicht alle sind höflich und manche vergessen, dass der/die Angestellte nicht für die Ursache des Verdrusses verantwortlich ist. Wer wundert sich da über hohe Krankenstände? Hier helfen keine oberflächlichen Gesundheitstipps und Herumdokterei an Symptomen. Die richtige Medizin ist seit Langem bekannt: mehr Personal, damit unsere Angestellten nicht unter ständigem Druck stehen!
Marlene Cieschinger