Rede der Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen zum Wanderrudertreffen am 14.9.2008

Rede der Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen

Zum Wanderrudertreffen am 14.9.2008 im Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg

Sehr geehrter Herr Kaidel!
Sehr geehrter Herr Bösch-Soleil!
Sehr geehrter Herr Hanisch!
Sehr geehrter Herr Stahr!
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Nethe!
Sehr geehrte Damen und Herren!

Herzlich willkommen in Charlottenburg-Wilmersdorf und herzlichen Glückwunsch zum 125. Geburtstag. Ich freue mich sehr, dass Sie Ihr Jubiläum hier in unserem Bezirk, mitten in der westlichen City Berlins in diesem schönen alten Gerichtsgebäude feiern.
Das Gebäude, das Sie sich dafür ausgesucht haben, ist auch schon ein wenig älter als 100 Jahre, und es ist eines der historisch interessantesten Gerichtsgebäude in Berlin. Es wurde 1907 als Königlich-Preußisches Oberverwaltungsgericht eröffnet und mit reich geschmückten Sitzungssälen ausgestattet. Während der Zeit der Teilung residierte hier das Bundesverwaltungsgericht als sichtbares Zeichen der Bundespräsenz in Berlin. Nach dem Fall der Mauer zog es nach Leipzig, und hier zog das Oberverwaltungsgericht Berlin ein.
Vor zwei Jahren, am 12. April 2006 durfte ich Dr. Herbert Buhtz zu seinem 95. Geburtstag gratulieren. Er war der letzte noch lebende Teilnehmer der olympischen Spiele von 1932 in Los Angeles.
Er hatte dort als Ruderer im Doppelzweier die Silbermedaille errungen. Außerdem wurde er 1932 und 1934 im Einer Henley-Sieger, das heißt, er gewann die älteste und weltweit wichtigste Ruder-Regatta. Im Achter wurde er 1937 Vize-Europameister und 1938 Europameister. Nach 1945 gründete er den Berliner Ruderclub und wurde sein langjähriger Vorsitzender. Inzwischen ist Herbert Buhtz verstorben, aber er hat den Rudersport in Berlin maßgeblich geprägt. Die Begegnung mit ihm war sehr eindrucksvoll für mich.
Auch heute hat der Rudersport in unserem Bezirk eine große Bedeutung. Das Leistungszentrum des Landesruderverbandes mit der Regattastrecke am Hohenzollernkanal im Volkspark Jungfernheide in Charlottenburg haben Sie gestern kennen gelernt. Der Ruder-Nachwuchs wird bei uns nicht nur in den Vereinen gefördert, sondern auch in der sportbetonten Poelchau-Oberschule.
Bei den Schulolympiaden und anderen Wettkämpfen feiert ihr Doppel-Vierer im Rudern regelmäßig große Erfolge.
Ich vermute, dass es bei Ihnen als Wanderruderern etwas gemütlicher zugeht als bei den Sportruderern. Und deshalb hoffe ich, dass Sie gestern in ihren Booten bei der Fahrt von Grünau über die Spree durch Berlin-Mitte bis zum Leistungszentrum in Charlottenburg genügend Zeit und Muße hatten, um Berlin vom Wasser aus mit seinen interessanten Uferlandschaften zu genießen.
Das Wanderrudertreffen in diesem Jubiläumsjahr in Berlin ist ja ein besonders schönes gesamtdeutsches Ereignis. Es wurde von je drei Rudervereinen aus dem Ostteil und aus dem Westteil Berlins organisiert, und die große Fahrt von Grünau nach Charlottenburg sollte ganz bewusst Ost- und West-Berlin verbinden. Glücklicherweise sind dies inzwischen ja nur noch geographische Begriffe.
Auch in den Berliner Bezirken denken wir längst nicht mehr in Ost und West, sondern wir haben die ganze Stadt im Blick.
Beim Rudern können körperliche Bewegung und eindrucksvolle Naturerlebnisse auf das Angenehmste verbunden werden. Aber es ist natürlich auch ein Leistungssport, bei dem es um Medaillen und Rekorde geht. Ich hoffe, dass die Hobbyruderer und die Sportruderer gleichermaßen Spaß haben und dass es den Vereinen im Deutschen Ruderverband auch in Zukunft gelingt, immer wieder vor allem auch Jugendliche für ihren Sport zu begeistern.
Ich gratuliere dem Deutschen Ruderverband noch einmal herzlich zum 125. Geburtstag, und wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des diesjährigen Wanderrudertreffens in Berlin noch viel Freude und Begeisterung.